Kinderfrage
Wann und warum sind Impfungen wichtig?
Autor: URSULA BURGHERR
Mit einer Impfung können wir uns vor gefährlichen Krankheiten schützen. Aber wie funktioniert das eigentlich?
Mit einer Impfung schützen wir uns selbst und andere Menschen vor einer ansteckenden Krankheit. Je mehr Leute geimpft sind, desto seltener wird sie übertragen. Deshalb konnten in der Schweiz schlimme Leiden wie die Pocken oder Kinderlähmung ausgerottet werden.
Bei einer Impfung wird ein bestimmter Impfstoff durch eine Spritze, den Mund oder die Nase verabreicht. Darin sind Krankheitserreger enthalten. Aber du musst keine Angst haben: Die Erreger sind so schwach, dass sie keine Krankheiten auslösen können. Das kommt daher, dass sie von Forscherinnen und Forschern im Labor gezüchtet und verändert werden. Die meisten Erreger in den Impfstoffen können sich im menschlichen Körper nicht vermehren. Durch den Impfstoff wird die Infektion mit der Krankheit jedoch vorgetäuscht und dein Immunsystem beginnt, Abwehrzellen zu bilden. Das Immunsystem hat auch sogenannte Gedächtniszellen, die nach der Impfung deinem Körper immer dann den Befehl geben, neue Abwehrzellen zu schaffen, wenn du dem Erreger ausgesetzt werden solltest. Dein Körper erinnert sich also, dass er schon mal gegen diese Krankheit gekämpft hat, und wird die Viren und Bakterien los, bevor sie sich ausbreiten können. So wirst du immun gegenüber gefährlichen Krankheiten und kannst sie auch nicht an andere Personen weitergeben.
Entdeckt hat das Prinzip des Impfens ein englischer Arzt – und zwar schon 1796, also vor mehreren hundert Jahren. Normalerweise dauert die Entwicklung eines Impfstoffs viele Jahre. Er muss von den Forschern im Labor lange getestet werden, damit man sicher ist, dass er wirksam ist und keine starken Nebenwirkungen hat. Trotzdem kann man sich nach einer Impfung schlapp fühlen, Gliederschmerzen haben oder Fieber bekommen. Das ist ganz normal. Dann spricht man von einer «Impfreaktion». Selten kann es zu grösseren Problemen kommen. Ob du dich impfen lassen sollst, hängt deshalb davon ab, ob der Nutzen der Impfung und der damit verbundene Schutz vor einer schlimmen Krankheit das Risiko einer Impfreaktion um ein Vielfaches übersteigt.
In der Schweiz werden unter anderem Impfungen gegen Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hirnhaut- und Kehlkopfentzündung, Hepatitis B, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Pneumokokken empfohlen. Wer ins Ausland reist, muss sich informieren, welche Krankheiten es dort gibt, mit denen man sich anstecken könnte. Eventuell sind dann noch weitere Impfungen nötig. Es gibt auch sogenannte Mehrfachimpfungen. Das heisst, dass du dich mit einer Impfung gegen mehrere Krankheiten gleichzeitig schützen kannst. Weil das Immunsystem eines Babys noch nicht ausgebildet ist, sind gewisse Erreger besonders gefährlich. Es ist deshalb wichtig, schon ganz kleine Kinder impfen zu lassen. Damit der Arzt oder die Ärztin gleich weiss, welche Impfungen du schon bekommen hast und wo es eventuell eine Auffrischung braucht, gibt es ein Impfbüchlein oder einen elektronischen Impfausweis, in dem sie eingetragen werden. Einige Impfungen schützen sogar ein Leben lang, zum Beispiel diejenige gegen Masern, Mumps und Röteln.
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