Im Gleichgewicht
Tun Sie sich und Ihrer Gesundheit etwas Gutes. An Auswahlmöglichkeiten mangelt es nicht. Wir haben für Sie einige Vorschläge zusammengestellt, die Glückshormone auslösen und die Gesundheit ins Lot bringen.
Als «Natursanatorium» gegen körperliche Anspannung und seelischen Stress dient der Wald. So trägt eine Wanderung oder ein Spaziergang im Grünen zur Durchblutung von Herz, Lunge und Gehirn sowie zur Stärkung des Immunsystems bei. Die medizinische Wirkung des «Waldbadens» wird in Japan seit den 1990er-Jahren intensiv wissenschaftlich begleitet. Das bewusste Wald-baden scheint demnach auch den Blutdruck, den Kortisolspiegel im Blut und den Puls positiv zu beeinflussen. Doch nicht nur der Wald, sondern auch viele andere Faktoren beeinflussen unsere Gesundheit positiv. Eine Auswahl:
Bitte bewegen Sie sich!
Auch die Bewegung trägt zu Gesundheit und Wohlbefinden bei. Rund ein Drittel der Bevölkerung ist heute jedoch weniger als einmal pro Woche körperlich so aktiv, dass sie dabei ins Schwitzen gerät. «Diese ungünstigen Veränderungen im Bewegungsverhalten führen – neben einer möglichen Unterversorgung von gewissen Mikronährstoffen – zu einer massiven Körpergewichtszunahme», sagt Dr. Michael U. Beer vom Bundesamt für Gesundheit (BAG). Mittlerweile zählt der Bewegungsmangel nach dem Rauchen zum zweitwichtigsten gesundheitlichen Risikofaktor in der Schweiz.
Seine «Mitte» finden
Bewegungsmangel ist der
zweithäufigste gesundheitliche
Risikofaktor in der Schweiz.
Eine Kombination aus Bewegung und Ruhe wird beim Yoga praktiziert. Innere Stille, tiefe Konzentration und Versenkung – ein Zustand, in dem das Gemüt zur Ruhe kommen kann. Gleichzeitig steht Yoga für eine Reihe von Techniken und Übungen, die helfen, diesen inneren Zustand zu erreichen. Yoga hat unzählige Effekte auf unsere Gesundheit: Die meditative Haltung und die langsamen Bewegungen helfen, Stress abzubauen und in die eigene Mitte zu kommen. Weiter soll Yoga auch das Herz stärken, die Blutzirkulation anregen und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen. Weil bei den Übungen auch die Muskeln gedehnt und die Wirbelsäule mobilisiert werden, kann auch Schmerzen vorgebeugt werden.
So richtig schwitzen
Positive Effekte auf den Körper lösen auch regelmässige Saunagänge aus. Durch das Schwitzen wird der Stoffwechsel angeregt und für eine bessere Durchblutung des Gewebes gesorgt. Saunagänge reinigen den Körper und stärken die Abwehrkräfte, besonders in der kalten Jahreszeit. Weiter wirken sich die Hitze und Luftfeuchtigkeit in der Sauna positiv auf die Atemwege aus. Das Durchatmen fällt leichter, die Muskeln werden entspannt. Die Abkühlphase nach dem Schwitzvorgang trainiert ausserdem die Blutgefässe.
Die Heilkraft des kalten Wassers
Wer es nicht so mit der Hitze in der Sauna hat, der fühlt sich vielleicht im kalten Wasser wohler. Für Sebastian Kneipp (1821–1897) war kaltes Wasser ein Heilmittel für verschiedene Leiden. Seine berühmteste Wasseranwendung lässt sich ganz leicht umsetzen: Wassertreten in einem Becken, Bad oder in der Badewanne zu Hause. Wichtig dabei: Das Wasser sollte nicht wärmer als 18 Grad Celsius sein und nicht höher als bis zum Knie reichen. Dann darf man sich auf verschiedene Wirkungen wie zum Beispiel eine bessere Durchblutung, Kräftigung der Venen, einen besseren Schlaf oder eine Stärkung des Immunsystems freuen.
Soziale Kontakte
Für die Gesundheit ebenso wichtig sind soziale Kontakte. Was Aristoteles schon vor mehr als 2000 Jahren niederschrieb, erfahren Menschen auch noch heute. Neben der Familie gehören Freundinnen und Freunde zu den wichtigsten Bezugspersonen. Eine Schlüsselrolle für die positive Wirkung von sozialen Kontakten spielt das Hormon Oxytocin, das in Momenten von Vertrautheit verstärkt gebildet wird. Das «Glückshormon» wirkt, indem es Stress und Angst in schwierigen Situationen unter Kontrolle bringt und ein positives Empfinden auslöst.
Musik ist Balsam für die Seele
Auch Musik reduziert Stress und bringt oft Freundinnen und Freunde zusammen, zum Beispiel beim Besuch eines Konzertes oder beim gemeinsamen Musizieren. Die Wirkung von Musik auf das Gehirn wurde wissenschaftlich untersucht. Dabei haben Forschende herausgefunden, dass das menschliche Gehör zu unseren empfindlichsten Sinnen gehört. Der Hörsinn ist sehr eng mit dem limbischen System verknüpft, das sich unter anderem für die Gefühle verantwortlich zeichnet. Wer ein Instrument zur Hand nimmt oder seine Lieblingssongs hört, erlebt Glücksgefühle und wird mitunter schneller gesund. Musik wirkt, wenn Menschen in einer Band spielen, unter der Dusche singen oder abends Salsa tanzen. Oder auch mit Genuss zuhören.
Das sollten Sie meiden: Stress und Rauchen
Viele Raucherinnen und Raucher kennen das: Wenn bei ihnen der Stresspegel steigt, wächst zeitgleich meist auch ihr Verlangen nach einer Zigarette. Stress ist auch deshalb so gesundheitsschädlich, weil gestresste Menschen weniger auf sich und ihre Gesundheit achten. Bei chronischem Stress wird unter anderem das Herz-Kreislauf-System geschwächt. Forschende haben herausgefunden, dass Dauergestresste etwa doppelt so häufig unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden wie wenig Gestresste.
Rauchen ist neben mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung der grösste Risikofaktor für viele Erkrankungen und einen frühzeitigen Tod. Weitere Folgen des Rauchens sind eine schlechtere körperliche Verfassung, die erhöhte Gefahr eines Infarkts oder eines Hirnschlags sowie Atembeschwerden.