Ein starkes Immunsystem
Das Immunsystem schützt unseren Körper vor potenziell gefährlichen Stoffen und Krankheitserregern.
Text: SUSANNA STEIMER MILLER
Das Immunsystem schützt unseren Körper vor potenziell gefährlichen Stoffen und Krankheitserregern. Ein Teil dieses Abwehrsystems ist angeboren, ein Teil entwickelt sich im Lauf des Lebens.
Die Haut ist die erste Schutzbarriere des angeborenen Immunsystems. Sie verhindert, dass Bakterien und Viren in den Körper eindringen können. Weitere Schutzbarrieren gibt es in den Atemwegen und im Magen-Darm-Trakt. Gelangen Keime durch eine Wunde in den Körper, wird das angeborene Immunsystem aktiv. Abwehrzellen erkennen die Erreger, geben Signalstoffe ab und können sie auffressen. Aus den Bausteinen der Erreger erstellen die Fresszellen ein «Fahndungsfoto».
Das erworbene Immunsystem
Schafft es das angeborene Immunsystem nicht allein, Keime loszuwerden, wird das erworbene Immunsystem aktiviert. Es bildet einige Tage nach einer Ansteckung Abwehrzellen: T-Zellen zerstören Erreger, B-Zellen bilden Antikörper, die Erreger unschädlich machen und das angeborene Immunsystem unterstützen. Das erworbene Immunsystem hat ein Gedächtnis: Bei erneutem Kontakt mit einem bekannten Erreger kann es schneller reagieren; die Beseitigung der Keime übernimmt jedoch weiterhin das angeborene Immunsystem.
Ein bisschen Dreck
Über die Plazenta werden den Neugeborenen Antikörper der Mutter mitgegeben, die es in den ersten sechs bis neun Monaten vor gewissen Krankheitserregern schützen. Mit der Zeit lernt sein Körper, selbst mit Keimen fertigzuwerden und erwirbt so Abwehrkräfte gegen viele Erreger. Damit sich das Immunsystem eines gesunden Kindes gut entwickeln kann, braucht es Kontakt zu verschiedenen Keimen. Ein bisschen Dreck tut also gut. Täglich muss der Körper des Kindes sich mit Tausenden von Mikroorganismen auseinandersetzen. Impfungen helfen ihm, einige potenziell gefährliche Erreger abzuwehren, wie zum Beispiel Masernviren.
Lebensstil und Immunsystem
Um das Immunsystem zu stärken, gibt es diverse wissenschaftlich fundierte Ansätze. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und ausreichend Schlaf sind wichtige Faktoren, die zur Stärkung der Abwehrkräfte beitragen.
Gesunde Ernährung
Viel frisches Gemüse und Obst versorgen den Körper mit Vitaminen und Mineralien und stärken die Immunabwehr. Es wird vermutet, dass ein Zusammenhang zwischen einem gesunden Darm und einem gut funktionierenden Immunsystem besteht, denn ein grosser Teil der Antikörper produzierenden Zellen befinden sich im Darm. Scharfes Essen kann sich auf die Abwehrkräfte positiv auswirken. So ist erwiesen, dass der in Chilis enthaltene Wirkstoff Capsaicin antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Auch Senfölglycoside, die in Meerrettich, Senf und Wasabi enthalten sind, fördern die Durchblutung und sind gut bei Erkältungen.
In der kalten Jahreszeit kann Heizungsluft die Schleimhäute austrocknen, sodass Bakterien und Viren leicht in den Körper eindringen können. Viel trinken, bis zu zwei Liter über den Tag verteilt, befeuchtet die Schleimhäute und erhöht die Abwehrkräfte.
Frische Luft und Sonne
Für ein gut funktionierendes Immunsystem braucht der Körper Vitamin D. Dieses Vitamin können wir nur zu einem kleinen Teil über die Nahrung aufnehmen. Den grössten Teil produziert der Körper selbst, wenn Sonnenlicht auf die Haut trifft. Sonnenlicht steigert die Aktivität der T-Zellen, die Infektionen bekämpfen. Vor allem im Winter kann die Einnahme von Vitamin D sinnvoll sein, weil die Sonneneinstrahlung dann in unseren Breitengraden zu gering ist. Mit zunehmendem Alter nimmt zudem die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D zu bilden.
Regelmässige Bewegung
Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen oder Velofahren stimuliert das Immunsystem. Unter Belastung schüttet der Körper die Hormone Adrenalin und Noradrenalin aus, die anregend wirken. Bei Überbelastung droht jedoch der gegenteilige Effekt – die Infektanfälligkeit steigt. Ideal ist moderates Training (150 Minuten pro Woche). Zwischen den Trainingseinheiten braucht der Körper Zeit für die Regeneration.
Stress reduzieren
Viel Stress schadet dem Immunsystem und erhöht die Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen. Bei Dauerstress schüttet der Körper Kortisol aus, was sich negativ auf das Immunsystem auswirkt. Unser Körper braucht Zeit zum Entspannen.
Ausreichend Schlafen
Im Schlaf werden die nachtaktiven T-Zellen, also die Abwehrzellen des Immunsystems, gestärkt. Schlafmangel beeinträchtigt die Arbeit der T-Zellen.
Tabak- und Alkoholkonsum
Rauchen und starker Alkoholkonsum schwächen das Immunsystem und erhöhen die Infektanfälligkeit. Der Verzicht aufs Rauchen und Zurückhaltung beim Alkoholkonsum wirken sich positiv auf das Immunsystem aus.
Hilfe aus Ihrer Apotheke
Ob Prävention oder akute Unterstützung – Ihre Apotheke weiss, was dem Immunsystem guttut:
- Persönliche Beratung zu Vitaminen, Mineralstoffen und pflanzlichen Präparaten
- Tipps zur Unterstützung der Schleimhäute in der Erkältungszeit
- Empfehlungen zur sicheren Einnahme von Vitamin D
- Hinweise zu Hausmitteln und deren richtiger Anwendung
- Prüfung möglicher Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
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