Insektenstiche

Gefahren und Schutzmassnahmen

Autor: Redaktion

Insektenstiche, insbesondere von Mücken, Bienen und Wespen, sind in den warmen Monaten ein weit verbreitetes Ärgernis. In einigen Fällen können sie zudem gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Wie Sie sich sowohl vor unangenehmen Reaktionen als auch vor ernsthaften gesundheitlichen Gefahren schützen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Insekten gehören zu der artenreichsten Tierklasse überhaupt und zeichnen sich durch einen stark gegliederten Körper, ein Aussenskelett aus Chitin und in der Regel drei Beinpaare aus. Zu den bekanntesten Stechinsekten gehören Mücken, Bienen und Wespen, die durch ihre Stiche Beschwerden und in einigen Fällen auch ernsthafte Erkrankungen verursachen können.

«Das Gift der Hornisse ist in
seiner Wirkung vergleichbar mit
dem von Bienen und Wespen.»

Schutz vor Mückenstichen

Mücken sind vor allem in den Abendstunden und nachts aktiv. Sie gehören zu den wenigen Insekten, deren Weibchen Blut benötigen, um ihre Eier zu entwickeln. Der Stich einer Mücke kann, vor allem in tropischen und subtropischen Regionen, schwerwiegende Krankheiten wie Malaria oder das West-Nil-Virus übertragen. Der Klimawandel begünstigt zudem die Ausbreitung exotischer Mückenarten wie der Asiatischen Tigermücke, die für die Übertragung von Krankheiten wie dem Denguefieber oder dem Zikavirus verantwortlich ist.

Die einfachste Möglichkeit, Mückenstiche zu vermeiden, besteht darin, Körperstellen, die nicht durch Kleidung bedeckt sind, mit entsprechenden Schutzmitteln zu behandeln. Es gibt chemische Sprays und Lotionen, die über mehrere Stunden hinweg wirken. Auch natürliche ätherische Öle wie Eukalyptus oder Lavendel können als Mückenschutz dienen und sind aufgrund ihrer geringeren Nebenwirkungen in der Regel genauso für Kleinkinder und Schwangere geeignet. Zudem kann präventive Kleidung helfen, den Kontakt mit Mücken zu verhindern. Längeren Schutz bieten das Tragen von langärmliger, heller Kleidung sowie die Verwendung von Mückennetzen an Fenstern oder über dem Bett.

Was tun bei einem Bienen- oder Wespenstich?

Bienen- und Wespenstiche gehören ebenfalls zu den häufigeren Insektenstichen und können unangenehme Reaktionen hervorrufen. Während der widerhakenbewehrte Stachel der Biene in der Haut stecken bleibt, ist der glatte Stachel der Wespe so gebaut, dass sie mehrfach stechen kann, ohne ihn zu verlieren.

Nach einem Bienenstich ist wichtig, den Stachel möglichst rasch zu entfernen – idealerweise mit einer Pinzette oder dem Fingernagel, ohne dabei auf die Giftblase zu drücken. So lässt sich verhindern, dass weiteres Gift in den Körper gelangt.

Zur Linderung von Schmerzen und Schwellungen hilft, die betroffene Stelle zu kühlen – zum Beispiel mit einem feuchten Umschlag oder einem Eisbeutel (nicht direkt auf die Haut legen). Bei starkem Juckreiz oder ausgeprägter Schwellung können antiallergische Gels oder Tinkturen zusätzlich Erleichterung bringen.

Symptome und allergische Reaktionen

Die häufigsten Reaktionen auf einen Bienen- oder Wespenstich sind eine lokale Rötung, Schwellung und ein brennendes Gefühl an der Einstichstelle. In einigen Fällen kann es zu einer verstärkten Hautreaktion kommen, die bis zu einer Woche anhalten kann. Für solche Reaktionen helfen in der Regel Antihistaminika und in schweren Fällen auch Kortisonpräparate.

Vorsicht ist geboten, wenn jemand allergisch auf das Insektengift reagiert. Ein anaphylaktischer Schock ist eine schwerwiegende und schnell auftretende allergische Reaktion, die zu Atemnot, Kreislaufproblemen und sogar zum Tod führen kann. In solch einem Fall ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. Typische Anzeichen eines anaphylaktischen Schocks sind Hautausschläge, Schwellungen am ganzen Körper, Atembeschwerden und Schwindel.

Hornissenstiche: ein Missverständnis

Ein weit verbreiteter, aber falscher Glaube besagt, dass Hornissenstiche so gefährlich seien, dass sie selbst ein Pferd töten könnten. Tatsächlich ist das Gift der Hornisse in seiner Wirkung vergleichbar mit dem von Bienen und Wespen. Erst mehrere hundert Stiche können aufgrund der Giftmenge gefährlich werden. Bei Allergikern hingegen kann bereits ein einzelner Stich eine schwere Reaktion auslösen. Hornissen sind in der Regel friedlich und greifen nur dann an, wenn sie sich bedroht fühlen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie grosse Mengen an Schädlingen fressen.

Schutzmassnahmen in tropischen Regionen

Wer in tropische oder subtropische Gebiete reist, sollte sich umfassend über die Risiken von Insektenstichen informieren und geeignete Schutzmassnahmen ergreifen. Neben dem Einsatz von Insektenabwehrmitteln, sogenannten Repellents, die auf die Haut aufgetragen werden, sind zusätzlich imprägnierte Kleidung und Mückennetze von grosser Bedeutung.

Die Wahl des richtigen Mittels hängt sowohl von der Region als auch von der individuellen Hautempfindlichkeit ab. Wichtig ist, dass Repellents stets nach dem Sonnenschutzmittel aufgetragen werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Hilfe aus Ihrer Apotheke

In Ihrer Apotheke erhalten Sie eine individuelle Beratung zur Vorbeugung von Insektenstichen – etwa mit passenden Repellents, natürlichen Alternativen oder imprägnierter Kleidung für Reisen in Risikogebiete. Auch zur Soforthilfe bei Stichen finden Sie eine breite Auswahl an Produkten wie kühlende Gels, Antihistaminika oder schmerzlindernde Salben. Für Personen mit bekannter Insektengiftallergie sind zudem spezielle Notfallsets erhältlich, die im Ernstfall lebensrettend sein können.

«Insekten gehören zu der
artenreichsten Tierklasse
überhaupt.»

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