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Abnehmen: Diesmal schaffe ich es!

Jeder, der es selbst schon einmal versucht hat, kann ein Lied davon singen: Abnehmen ist nicht leicht! Zudem handelt es sich dabei um einen langfristigen Prozess, der leider nicht über Nacht gelingt. Was beim Durchhalten helfen kann, ist das Wissen, warum es sich auf jeden Fall lohnt!

Stellen Sie sich vor, sie müssten zwei Sechserpack Mineralwasser in den dritten Stock eines Hauses schleppen. Glauben Sie nicht auch, dass Sie oben angekommen völlig aus der Puste wären? Wenn Sie selbst stark übergewichtig sind, tragen Sie meist weit mehr als achtzehn überschüssige Kilos mit sich herum und leisten dadurch permanent Schwerstarbeit. Mit jedem Pfund, das Sie an überschüssigem Körperfett verlieren, kommen Sie dem angenehmen Gefühl von Leichtigkeit wieder näher und tanken auch gleich noch eine grosse Portion Wohlbefinden. Doch das ist noch längst nicht alles!

Fitteres Herz

Übergewicht fördert Herz-Kreislauf-Probleme. Hier rückt vor allem das viszerale Fett in den Fokus. Darunter versteht man jenes Fett, das sich im Bauchraum um die inneren Organe anlagert. Einen guten Anhaltspunkt liefert hier der Bauchumfang. Dieser sollte bei Frauen unter 88 Zentimeter liegen und bei Männern nicht grösser als 102 Zentimeter sein. Falls Sie diese Höchstgrenzen überschreiten, wirkt sich bereits jeder Zentimeter, den Sie reduzieren können, positiv auf Ihre Herzgesundheit aus. Über eine Gewichtsreduktion kann beispielsweise auch ein erhöhter Blutdruck gesenkt werden. Schon fünf Kilo weniger und der Messwert verringert sich bis zu 10 mmHg.

Geringeres Diabetesrisiko

Falsche Ernährung, Bewegungsmangel und damit verbundenes Übergewicht zählen zu den beeinflussbaren Hauptrisikofaktoren von Typ-2-Diabetes. Auch hier spielt das viszerale Fett eine entscheidende Rolle, weil es quasi wie ein eigenständiges Organ den körpereigenen Zuckerstoffwechsel blockiert. Eine Gewichtsabnahme von zehn Kilogramm verringert die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes zu erkranken, um ein Drittel. Ab elf bis zwanzig Kilogramm sinkt das Risiko sogar um den Faktor 5.

Erholsamerer Schlaf

Generell sind viele Menschen der Annahme, wenn sie länger wach sind, verbrauchen sie mehr Energie und nehmen allein dadurch ab. Zwischenzeitlich wurde aber das Gegenteil bewiesen. Denn bei langen Wachphasen werden mehr Hungerhormone ausgeschüttet und die Fettverbrennung stagniert. Je unregelmässiger die Schlafgewohnheiten eines Menschen sind, umso ungünstiger wirkt sich dies somit auf sein Gewicht aus. Die Krux am Übergewicht ist nun, dass es vice versa die Schlafintensität verringert, indem Körperfett beispielsweise im Liegen direkt auf die Atemwege drückt. Spätestens wenn es zum sogenannten Schlafapnoesyndrom, also zu Atemaussetzern während des Schlafs, kommt, ist die Nachtruhe merklich gestört. Übergewicht ist dahingehend zwar nur einer der vielen Risikofaktoren. Eine Gewichtsreduktion kann aber dabei helfen, den ungünstigen Teufelskreis zu durchbrechen und die Schlafqualität zu verbessern.

Mehr Bewegungsfreiheit und «Pfupf»

Mit jedem abgenommenen Kilo steigt die Beweglichkeit. Zudem entlasten Sie Ihre Gelenke. Stellen Alltagsaktivitäten wie Fussnägel schneiden, sich bücken oder kurze Distanzen laufen für Sie bereits merkliche Hürden dar? Dann lohnt es sich jedenfalls, abzunehmen und gleichsam Ihre körpereigene Fitness zu steigern. Zugegeben, zunächst müssen wohl auch Sie den allseits bekannten «inneren Bewegungs-Schweinehund» überwinden. Um Ihre Kondition auf ein vernünftiges Mass zu bringen, brauchen Sie sich allerdings keinesfalls zu geisseln. Schritt für Schritt kommt man schliesslich auch zum Ziel. Angestrebt werden sollten mindestens drei Stunden Bewegung pro Woche, während deren man sich leicht schwitzend noch gut unterhalten kann. Einheiten ab zehn Minuten dürfen dabei schon gezählt werden. Sie bestimmen, welche Aktivitäten Ihnen Spass machen und welche Intervalle für Sie vertretbar sind. Und sollten Sie zu Beginn nicht gleich Gewicht verlieren, verbessert sich zumindest Ihre Ausdauer. Zudem sind die gesundheitlichen Risiken weit geringer, wenn man zwar dick ist, dafür aber gut trainiert!

Erhöhte Lebenserwartung

Laut Bundesamt für Gesundheit kämpfen in der Schweiz rund 41 Prozent der Erwachsenen mit Übergewicht. Zehn Prozent sind sogar adipös, also fettleibig. Vor allem Adipositas zählt zu den klaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Probleme und einige Krebsarten. Was heisst das nun konkret? Durchschnittlich leben Normalgewichtige zehn Jahre länger als Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) über 35 kg/m2. Entscheidend ist aber auch, dass sich durch eine Gewichtsreduktion schon vor Ausbruch einer Erkrankung die Lebensqualität verbessert und das eigene Dasein dadurch nicht nur länger, sondern in jeglicher Hinsicht einfach leichter wird!

Es geht um Sie!

Abnehmen ist etwas sehr Individuelles, schliesslich sind auch genetische Veranlagung, Lebensstil und Essgewohnheiten etwas sehr Persönliches: Lassen Sie sich deshalb von einer erfahrenen Fachperson beraten, um einen auf Sie massgeschneiderten und realistischen Massnahmenplan zu erhalten und Schwachstellen auszuloten. Auch die Apotheke bietet eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten. Im Mittelpunkt sollen immer Ihre Person und Ihr Wohlgefühl stehen. Unwürdige Entbehrungen und Crashdiäten bringen keinen Nutzen. Motivation und die Freude an einem zukünftig «unbeschwerten» Leben helfen allerdings sehr!

Erste Schritte zum Wunschgewicht

  • Lesen Sie diesen Artikel und stellen Sie danach eine Pro- und Kontra-Liste zusammen: Was spricht (aus gesundheitlichen Aspekten) bei Ihnen für, was gegen eine Gewichtsreduktion?
  • Essen Sie von heute an langsam und bewusst und vor allem ohne Ablenkung, also z. B. nicht vor dem Fernseher, Handy oder Computer.
  • Trinken Sie circa eine halbe Stunde vor dem Essen ein grosses Glas Wasser oder ungesüsste Tees ganz nach Ihrem Geschmack.
  • Schlafen Sie ausreichend.
  • Verzichten Sie so gut es geht auf Alkohol, da dieser die Fettverbrennung für mehrere Stunden blockiert und das Sättigungsgefühl drosselt.
  • Bewegen Sie sich regelmässig – und damit ist freudvolle Aktivität und keinesfalls Leistungssport gemeint!
  • Kochen Sie selbst oder teilen Sie dafür Ihr Umfeld ein. So können Sie versteckte Fette besser kontrollieren und schmackhafte sowie hochwertige Zutaten verwenden, die rundum für ein gutes Bauchgefühl sorgen.