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Akne – und warum gerade ich?

Das ist nur eine der Fragen, die sich viele Menschen mit Akne stellen. Im Folgenden erhalten Betroffene Antworten und Tipps, wie sie besser mit dieser Hauterkrankung umgehen können. Denn wer handelt, profitiert!

Ich bin sechsundvierzig Jahre alt. Seit einigen Monaten habe ich mit Akne zu kämpfen. Ist das in meinem Alter normal? (Sabrina G. aus Schaffhausen)
Akne im Erwachsenenalter ist gar nicht so selten und es gibt sogar einen Fachausdruck dafür: Acne tarda. Fachleute schätzen, dass bis zu vierzig Prozent der Erwachsenen ab dem fünfundzwanzigsten Altersjahr unter unreiner, zu Akne neigender Haut leiden. Mehr als drei Viertel davon sind Frauen. Meist sind die Symptome weniger ausgeprägt als bei vielen jungen Menschen. Die genauen Ursachen sind noch nicht bekannt, man vermutet aber, dass Hormone beziehungsweise Hormonschwankungen eine wichtige Rolle spielen.

Was passiert eigentlich genau bei Akne? (Benno Z. aus Boll)
Bei Akne handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Talgdrüsen. Abgestorbene Zellen aus dem Talgdrüsenkanal verhornen und bilden einen Pfropf, der den Ausgang des Kanals verstopft. Infolge der erhöhten Produktion an Sexualhormonen wird gleichzeitig mehr Talg gebildet, der nicht abfliessen kann. Es bilden sich Mitesser. Bakterien siedeln sich an, daraus resultiert eine Entzündung und Pickel entstehen.

Meine grosse Schwester ist sechzehn Jahre alt und hat Akne. Werde ich auch Akne bekommen, wenn ich so alt bin? (Selina M. aus Schenkon)
Der Alltag zeigt, dass Akne tatsächlich vererbt werden kann. Wenn ein Elternteil in Jugendjahren von der Hautkrankheit betroffen war, kann es passieren, dass auch die Kinder in der Pubertät Akne bekommen. Zum Glück ist Akne heute aber kein Grund mehr, zu resignieren, denn es gibt viele Möglichkeiten, die Pickel unter Kontrolle zu bringen.

Kann ich Akne schneller zum Verschwinden bringen, wenn ich die Haut häufiger wasche? (Lara M. aus Lyss)
Die Neigung zu Akne hat nichts mit mangelnder Körperhygiene zu tun. Im Gegenteil: Zu häufiges Waschen trocknet die Haut aus und macht sie noch anfälliger auf Pickel. Die Reinigung der Haut sollte einmal am Tag, am besten vor dem Schlafengehen, erfolgen, vorzugsweise mit milden Seifen oder Lotionen und Wasser. In den meisten Fällen reicht das vollkommen aus.

Muss ich bei der Wahl meiner Kosmetika auf spezielle Dinge achten, wenn ich Pickel habe? (Yvonne R. aus Morges)
Ja, das wäre wichtig, denn viele Kosmetika eignen sich nicht oder nur beschränkt für Aknehaut. Am besten ist es, ausschliesslich getestete, spezielle Akne-Kosmetika zu verwenden. Diese sind in vielen Apotheken erhältlich. Gleiches gilt im Übrigen auch für Sonnenschutzmittel.

Schadet es, wenn ich meine lästigen und unschönen «Bibeli» ausdrücke? (Anna T. aus Flawil)
Pickel sollte man auf keinen Fall ausdrücken. Denn dabei kann es passieren, dass der aufgestaute Eiter in tiefere Hautschichten eindringt und eine noch stärkere Entzündung hervorruft. Ausserdem besteht die Gefahr, dass sich dadurch Narben bilden, die sich schwierig wieder entfernen lassen.

Ich leide unter schwerer Akne und habe Angst, dass ich bleibende Narben bekomme. Kann ich etwas dagegen tun? (Flavio B. aus Raron)
Akne ist an sich keine gefährliche Krankheit. Betroffene können jedoch bei einem schweren Verlauf sehr unter dem Erscheinungsbild leiden. Eine ausgeprägtere Akne gehört immer in die Hand des Arztes. Dieser kann den Verlauf der Krankheit mit sehr potenten Medikamenten günstig beeinflussen. Bei einer schweren, frühzeitig behandelten Akne lässt sich in den meisten Fällen eine spätere Narbenbildung vermeiden und die Krankheit kann schneller geheilt werden.

Ich habe gehört, dass ein vermehrter Aufenthalt an der Sonne gegen Hautunreinheiten und Pickel helfen kann. Stimmt das? (Max S. aus Bettingen)
Die Sonne hat einen grossen Einfluss auf die Haut und ihr Erscheinungsbild. Sonnengebräunte Haut kaschiert zwar so manche Hautunreinheit, aber Sonnenstrahlen können nicht heilen. Im Gegenteil: Intensive Sonnenexposition trocknet die Haut aus, worauf der Körper mit erhöhter Talgproduktion reagiert, was die Akne eher noch verschlimmert!

Ich liebe Schokolade und habe eine zu Unreinheiten tendierende Haut. Fördert Schokolade wirklich die Entstehung von Akne? (Siri J. aus Zürich)
Man weiss, dass bestimmte Lebensmittel einen negativen Einfluss auf Akne haben können. Dazu gehören auch Nahrungsmittel, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Neben Schokolade sind dies allerlei Süssigkeiten, Süssgetränke oder auch Chips. Man vermutet mittlerweile, dass auch Milchprodukte die Krankheit verschlimmern können. Es kommt aber immer auch auf die Menge an: Eine grundsätzlich gesunde Ernährung verträgt auch mal einen Riegel Schokolade.

Und warum gerade ich? (Emilie G. aus Murten)
Neben der Vererbung gibt es eine Reihe anderer Faktoren, die eine Akne begünstigen können. Eine grosse Rolle spielen die Androgene, also die männlichen Geschlechtshormone, die in geringerem Masse auch bei Mädchen während der Pubertät produziert werden. Hormonschwankungen während der Schwangerschaft oder der Wechseljahre, das Absetzen der Antibabypille, psychische Belastungen, Stress oder die Einnahme mancher Medikamente können auch Auslöser sein.