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Fortschritte zu Ihren Gunsten

Gemeinsam erfolgreich sein bringt uns alle weiter in Sachen Gesundheit. Die Ausweitung der Zusammenarbeit der Fachkräfte wird spürbarer und spart zudem Geld und Zeit.

Hans Wirz

Apotheken sind Grundversorger, weil sie neben ihrem einmaligen Fachwissen in Sachen Medikamente laufend neue Dienstleistungen planen und anbieten. Einerseits um das Gesundheitswesen für die Bevölkerung zu verbessern, andererseits um die Hausärzte zu ent­lasten; beispielsweise mit Präventionsveranstaltungen oder Impfen oder mit dem Medikationsabgleich an Übergangs­stellen auf dem Behandlungspfad. Dahinter steckt die gemeinsame Zielsetzung der Fachleute, dass medizinische Fachkräfte vereinfachte Wege für Patientinnen und Patienten zur Heilung aufzeigen und umsetzen. Es geht also um die Optimierung der Zusammenarbeit von Gesundheitsfachleuten zugunsten der Bevölkerung.

Der Medikationsabgleich

Immer wenn Patienten zum Beispiel das Spital verlassen, kann sich ein Wechsel der Medikamente aufdrängen. Das Gleiche gilt auch, wenn der Hausarzt gewechselt wird. Um eine solche «Stabübergabe» fachgerecht vornehmen zu können, wird in der Apotheke abgeklärt, ob das neu verschriebene Medikament zu den bisher eingenommenen passt: Ist die Einnahme sicher? Dasselbe wird in der Apotheke mit «myCare Start» bei chronischen Erkrankungen angeboten, beispielsweise bei Beginn einer Langzeittherapie.

Die Kostendämpfung

Angesichts des Kostendrucks muss der zurzeit geltende Tarifvertrag («Preisliste») baldmöglichst aktualisiert werden. Praktisch gesehen geht es darum, den riesigen Jahresumsatz (von rund 85 Mia. Franken) im Gesundheits- und Krankenbereich gerecht einzusetzen. Im Interesse der Bevölkerung und in Zusammenarbeit mit anderen Fachpartnern (etwa Krankenversicherern, Ärzten oder Spitälern) versuchen auch die Apotheken, faire Verkaufspreise zugesprochen zu bekommen. Fair heisst kosten­deckend und gleichzeitig möglichst günstig für die Bevölkerung. Die Gestaltung eines neuen Tarifvertrags ist ein sehr schwieriger Balanceakt, der noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Am Ende des Findungsprozesses muss der Bundesrat sein Okay dazu geben.

Gemeinsame Grundversorgung

Früher war mit «Grundversorger» die Ärzteschaft gemeint. Dann hat 2014 der Bundesrat beschlossen, die Palette auszuweiten: Als medizinische Grundversorger sollen auch Apotheken, Spitäler, die Pflege und andere genannt werden. Damit wurde ein neues Zeitalter der Zusammenarbeit eingeläutet: Aus teilweise sich konkurrierenden Berufsständen sollten «Teams» entstehen. Die Umsetzung dieses Vorhabens lief eher mühsam an, aber inzwischen haben die meisten Fachkräfte die Vorteile einer gemeinsamen Betreuung erkannt.

Spezialfall Apotheke?

Als es um eine Vertiefung der branchenübergreifenden Zusammenarbeit ging, waren die Apotheken bereits gut eingeübt: Etwa durch täglich lange Öffnungszeiten, keine Notwendigkeit einer Voranmeldung, Hauslieferdienst und Empfehlungen. Bei konkretem Bedarf, einen Besuch beim Hausarzt vorzuschlagen, ist dieser Vorgang für die Apotheken seit jeher selbstverständlich, ebenso mit den Ärzten eine gute Zusammenarbeit zu pflegen. Die bittere Pille: Leider gibt es den Mangel an Fachkräften auch in Apotheken. Umso mehr braucht es die anlaufende Vertiefung der Zusammenarbeit.