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Mit dem Velo auf Tour

Bike, Zweirad, Stahlross … egal, wie Sie es nennen, das Fahrrad ist auch im Herbst ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Daher rauf auf den Sattel, treten Sie in die Pedale und los geht es.

Das Fahrrad ist für viele Personen

ein alltäglicher Begleiter. Nicht nur der Weg zum Supermarkt oder zur Arbeit wird mit dem Drahtesel zurückgelegt, auch Ausflüge ins Grüne stehen auf dem
Programm. Dies ist nicht erstaunlich. Kaum ein Sport vereint Fitness, Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems und Freude an der Natur auf ähnliche Weise und ist
überdies noch gelenkschonend. Doch Vorsicht: Fahrradfahren hat auch seine Tücken. Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen bis hin zum wunden Hinterteil sind keine Seltenheit. Erfahren Sie hier vorbeugende Massnahmen und Behandlungstipps für all diese Beschwerden, damit Ihr nächster Ausflug auf dem Zweirad ein voller Erfolg wird.

Wund gescheuert

Der sogenannte «Wolf» ist ein heikles und unangenehmes Thema unter Radfreunden. Dabei handelt es sich um wunde Stellen, welche entstehen, wenn die Haut starker Reibung ausgesetzt wird. In den meisten Fällen sind Gesäss und Oberschenkel betroffen. Mit Schutzcremes und -balsamen mit einem hohen Fettanteil sagen Sie dem Wolf den Kampf an. Entsprechende Produkte werden vor der Fahrt grosszügig aufgetragen. Ebenso ist auf die richtige Kleidung zu achten. Tragen Sie zum Radeln eng anliegende Hosen, vorzugsweise mit weicher Polsterung, um Reib- und Druckstellen zu vermeiden. Ist die Haut bereits aufgescheuert, empfehlen sich Wundsalben, die beispielsweise den Wirkstoff Dexpanthenol enthalten. Dieser wirkt beruhigend und fördert die Wundheilung. Wenn die Haut bereits leicht entzündet ist, ist eine Zinkcreme sinnvoll. Diese eignet sich vor allem auch für nässende Läsionen und Stellen, an denen vermehrt geschwitzt wird. Ferner werden Salben mit Ringelblume (Calendula) bei derartigen Verletzungen und Entzündungen angewendet. Ergänzend unterstützen Tinkturen und Sitzbäder aus Kamille den Heilungsprozess.

Muskelkrampf

Beim Thema Muskelkrämpfe im Sport scheiden sich die Geister. Die Ursache scheint noch lange nicht abschliessend gefunden. Grundlegend ist bewiesen, dass Krämpfe vermehrt bei überanstrengten und müden Muskeln auftreten. Infolgedessen berücksichtigen Sie bei der Planung einer Radtour Ihren Fitnesslevel sowie den aller Beteiligten. Zudem ist erwiesen, dass ein Flüssigkeits- und Elektrolytverlust Krämpfe begünstigt. So geht beim Schwitzen beispielsweise viel Magnesium verloren. Nehmen Sie deshalb während und nach dem Velofahren genügend Flüssigkeit zu sich. Als Sportgetränk eignen sich Elektrolytmischungen mit einem Kohlenhydratzusatz, der zugleich auch noch für den notwendigen Energieschub sorgt. Bei einem Krampf hilft zudem sanftes Dehnen, Massieren oder Gehen. Daneben sind Sportcremes mit hochwertigen ätherischen Ölen erhältlich, welche die Durchblutung anregen und so den Muskel erwärmen und entspannen.

Fehleinstellung

Nicht nur Stürze verursachen Schmerzen. Tritt der Schmerz schleichend nach einer längeren Fahrt auf, ist oft eine falsche Haltung dafür verantwortlich. Überprüfen Sie deshalb beim Auftreten jeglicher Leiden, wie Sie auf dem Velo sitzen. Sie sollten sich stets mit nach vorne geneigtem Oberkörper und geradem Rücken auf dem Rad bewegen. Meistens lässt sich die Haltung im Nu verbessern, wenn man die Sattelhöhe und den Lenkradabstand korrigiert. Wenn man den Sattel tiefer stellt, lässt sich zudem auch der Druck aufs Gesäss verringern und wählt man den Abstand zwischen Lenker und Sattel richtig, sinkt übermässiger Druck auf die Hände.


Eine korrekte Fahrradeinstellung gelingt folgendermassen:

  • Sattelhöhe: Drücken Sie mit der Ferse das Pedal ganz nach unten. Nun sollte, wenn Sie auf dem Sattel sitzen, Ihr Bein durchgestreckt sein. Da Sie normalerweise mit dem Fussballen treten, ist beim Fahren Ihr Knie leicht gebeugt.
  • Lenker: Beim Griff an den Lenker soll Ihr Handgelenk nicht gebeugt sein und in einer möglichst geraden Linie zum Unterarm stehen. Lediglich die Ellbogen werden leicht angewinkelt.

Startklar?

Zu guter Letzt geht es ans Packen. Neben optimaler Kleidung und einem Reparaturset für das Fahrrad gehört auch eine Veloapotheke für Ihr eigenes Wohl mit ins Gepäck. Zu Ihrem Schutz ist der Velohelm zwangsläufig Teil Ihrer Ausrüstung. Ein korrekt sitzender Helm liegt zwei Fingerbreit über der Nasenwurzel, um das Gesicht zu schützen, aber die Sicht nicht einzuschränken. Des Weiteren sind, zu Ihrer Sicherheit und gesetzlich vorgeschrieben, Reflektoren an Pedalen sowie Vorder- und Rücklicht am Fahrrad anzubringen. Darüber hinaus sind Reflektoren an der Kleidung oder ein helles Outfit bei abendlichen Touren ratsam. Für den kleinen Hunger unterwegs eignen sich Trockenfrüchte oder Bananen. Bei den Profis sind Energieriegel und -gele beliebt, welche, im Gegensatz zum herkömmlichen Schokoladenriegel, die Energie nicht vorschnell, sondern allmählich ins Blut abgeben. Somit zum letzten Schliff: Getränkeflaschen sind aufgefüllt, Reifen aufgepumpt und Bremsen sind funktionstüchtig. Wir wünschen eine gute Fahrt!

Die Veloapotheke für längere Touren

  • Erste-Hilfe-Set: Desinfektionsspray, Wundverband inklusive sterile Kompressen, Pflaster, kleine Verbandschere und Kühlbandagen.
  • Schmerzmittel für alle Fälle: Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac lindern Schmerzen und Entzündungen im Bewegungsapparat.
  • Sportcremes gegen stumpfe Verletzungen und Muskelkater.
  • Schutzbalsam zum Vorbeugen von Hautirritationen.
  • Sonnencreme für Gesicht, Lippen und Körper sowohl bei wolkenlosem wie auch bedecktem Himmel.
  • Händedesinfektionsmittel zur persönlichen Hygiene unterwegs.