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Vamos a la playa: Verletzungen am Strand

Endlich wieder Sommer, Strand, Sonne! Sandburgen bauen, dem Nichtstun frönen, Glace schlemmen und auf der Luftmatratze durchs Meerwasser gleiten. Damit Sie nicht nur gut gelaunt, sondern auch gesund bleiben, haben wir nützliche Strandtipps für Sie zusammengestellt.

Bei sommerlichen Temperaturen zieht es viele zum Meer. Die neue und vielfach ungewohnte Umgebung hält allerdings auch einige Risiken bereit, welche die wohlverdienten Ferien rasch verderben können. Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich die meisten kleinen wie auch grossen Notfälle vermeiden.

Entzündung des Gehörgangs

Das Tauchen fördert die Entstehung einer Entzündung des äusseren Gehörgangs, auch bekannt unter dem Namen «Swimmers Ear». Das Wasser im Ohr weicht die Hautschicht auf und verringert das Ohrenschmalz, das eine wichtige Reinigungs- und Schutzfunktion wahrnimmt. Dadurch steigt das Risiko für eine bakterielle Hautinfektion im Gehörgang. Auch die Wasserqualität spielt hierbei eine wichtige Rolle. Zu den typischen Beschwerden gehören Juckreiz, Ausfluss, Ohrenschmerzen, Gehörstörungen und Druckempfindlichkeit.

Zur Vorbeugung eignen sich die sogenannten «Tauchertropfen», die als Eigenherstellung in Apotheken zubereitet werden. Diese enthalten zum Beispiel Essigsäure, da das saure Milieu das Bakterienwachstum hemmt. Für eine optimale Wirkung werden die Tropfen unmittelbar nach dem Badevergnügen beidseitig in die Ohren gegeben.

Schnitte und Wunden

Aufgrund von Scherben, Muscheln, Korallen oder scharfkantigen Steinen treten Hautschnitte am Strand besonders häufig auf. Weil dabei die Hautbarriere gestört wird und Fremdkörper in den Körper gelangen, kann sich eine Infektion entwickeln. Ein Desinfektionsspray und ein Pflasterset sollte man somit am besten auch gleich mit in die Strandtasche packen.

Sonnenschäden

Die Sonneneinstrahlung ist in der Hochsaison sehr intensiv und kann rasch einen Sonnenbrand mit einer flächigen Hautrötung, Schmerzen, Brennen und sogar Hautblasen verursachen. Zudem ist die UV-Strahlung auch längerfristig ungesund. Sie fördert die Hautalterung und stellt einen Risikofaktor für die Entstehung eines weissen und schwarzen Hautkrebses dar. Deshalb sollte man auf übermässiges Sonnenbaden verzichten, regelmässig den Schatten unter dem Sonnenschirm aufsuchen, ausreichend Sonnenschutzmittel auftragen, die Mittagssonne meiden, eine Sonnenbrille tragen und zwischendurch die Haut mit leichter Kleidung bedecken.

Hitzeerkrankungen

Im Hochsommer klettern die Temperaturen in den südlichen Ländern tagsüber rasch über 30 °C. Damit steigt das Risiko für Hitzeerkrankungen. Der sogenannte Sonnenstich entsteht, wenn die Sonne den ganzen Tag über auf den ungeschützten Kopf brennt. Er führt mit einer zeitlichen Verzögerung und deshalb häufig nachts zu starken Kopfschmerzen und Übelkeit. Als Vorbeugung empfiehlt sich eine Kopfbedeckung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine regelmässige Abkühlung im Wasser.

Katerstimmung

In den Ferien werden gerne ein paar Gläser mehr getrunken. Alkohol hat entspannende, beruhigende, enthemmende und aphrodisierende Eigenschaften. Doch Hochprozentiges hat auch seine Schattenseiten. Alkohol fördert die Entstehung von Hitzeerkrankungen, reduziert die Aufmerksamkeit und begünstigt Unfälle. Zusätzlich macht er auch aggressiv, unvorsichtig und kann eine Magenverstimmung, saures Aufstossen und Kopfschmerzen hervorrufen. Der Alkoholkonsum sollte sich also auch in den Ferien auf ein vernünftiges Mass beschränken. Sollte man dennoch einmal zu tief ins Glas geschaut haben, sind in der Apotheke Nahrungsergänzungsmittel für die schnelle Regeneration bei einem «Kater» erhältlich.

Insektenstiche

Stechmücken sind lästige Plagegeister, welche die Haut durchstechen und Blut saugen. Die Stiche äussern sich in Juckreiz, einer Quaddelbildung und Schmerzen. In einigen Feriendestinationen können dabei schwere Krankheiten wie die Malaria, Dengue-, Gelb- und das Zika-Fieber übertragen werden. Das Zika-Fieber hat vor den olympischen Sommerspielen in Rio im Jahr 2016 für Schlagzeilen gesorgt. Die Infektion kann während der Schwangerschaft beim ungeborenen Kind zu Gehirnschädigungen und einer geistigen Behinderung führen. Durch das konsequente Aufsprühen von tropentauglichen Mückensprays lassen sich Stiche vermeiden.

Quallenverletzungen

Quallen sind mit Tentakeln ausgerüstet, die sie für die Jagd und zur Verteidigung einsetzen. Sie können wenige Millimeter bis zu vierzig Meter lang sein. Auf diesen Fangarmen befinden sich unzählige Nesselzellen, die beim mechanischen Kontakt ausgelöst werden. Dabei wird eine Art kleine Harpune mit hoher Geschwindigkeit ausgeschleudert und das Gift der Qualle wird in die Haut injiziert. Dies führt unter anderem zu Schmerzen, Stechen, Brennen, Juckreiz und Schwellung an der betroffenen Stelle. Abhängig von der Quallenart kann sich eine schwere und selten sogar lebensbedrohliche Reaktion entwickeln. Besonders gefährlich sind beispielsweise die Würfelquallen, die in tropischen und subtropischen Gewässern hausen und mit einem extrem starken Gift ausgerüstet sind. Weil auch tote Quallen weiterhin gefährlich sind, sollen an den Strand angeschwemmte Medusen nicht berührt werden.

In Ihrer Apotheke ist ein Notfallset für die Erstversorgung nach Quallenstichen erhältlich. Die Verletzung wird zunächst mit Essig behandelt. Mit einem Schaber werden danach die Nesselzellen entfernt. Anschliessend wird ein kühlendes Gel auf die Stelle aufgetragen. Doch Vorsicht: Essig wird nicht für alle Quallenarten empfohlen. Lassen Sie sich deshalb auch vor Ort beraten, welche Massnahmen bei einem Quallenkontakt zu treffen sind.

Ertrinken

Am Pool und am Strand stellt das Ertrinken vor allem für kleine Kinder eine grosse Gefahr dar. Weil sie noch nicht schwimmen können, gehen sie sehr rasch und lautlos unter. Sie strampeln nicht und rufen auch nicht um Hilfe. Einmal unter Wasser kommt es zu einem Sauerstoffmangel und Wasser kann in die Lunge eintreten. Bereits geringe Tiefen sind für Kinder hochgefährlich, deshalb müssen sie von den Eltern permanent überwacht und so bald wie möglich über die Risiken aufgeklärt werden. Zudem sollten Kinder früh schwimmen lernen.

In Kalifornien existiert übrigens seit 1996 eine gesetzliche Regelung. Diese verpflichtet die Besitzer von kleinen und grossen Pools zu Sicherheitsmassnahmen wie die Installation eines Zauns.

Haie

Vor Haien brauchen Sie sich kaum zu fürchten. Haifischattacken sind nämlich sehr selten. So wurden beispielsweise für das Jahr 2018 weltweit lediglich 66 unprovozierte Angriffe gemeldet, wobei vier davon tödlich endeten. Zum Vergleich: Alleine in der Schweiz sterben jährlich rund 250 Menschen im Strassenverkehr.