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Was tun gegen Müdigkeit?

Sie fühlen sich ausgelaugt, während der Frühling sich mit grossen Schritten nähert? Müdigkeit ist weitverbreitet, sollte aber auch ernst genommen werden, wenn sie trotz Ruhepausen anhält. Schliesslich kann sie die Ursache verschiedener Erkrankungen sein. Wann gibt es Grund zur Sorge?

Mit Beginn des Frühjahrs fühlen sich einige Menschen müde bis hin zu depressiv, anstatt sich über den neuen Schwung, den die wiedererwachende Natur mit sich bringt, zu freuen. Es erscheint paradox, aber für diese Müdigkeit gibt es eine medizinische Erklärung. Die lichtarmen Wintertage führen zu einer verstärkten Ausschüttung von Melatonin, einem Hormon, das schlaffördernd wirkt und den Tag-Nacht-Rhythmus reguliert. Wenn die Tage wieder länger werden und es mehr Licht gibt, kann die geringere Produktion von Melatonin die Qualität des Schlafs beeinträchtigen und eine Müdigkeit am Tag verursachen, bis der Organismus sich an diesen neuen Rhythmus gewöhnt hat. Darüber hinaus wird im Winter zu viel Fett konsumiert, auf Kosten von Vitaminen und Mineralstoffen. Ausserdem findet sportliche Betätigung nur eingeschränkt statt. Diese verschiedenen Faktoren tragen zur bekannten «Frühjahrsmüdigkeit» bei.

Einige Formen der Müdigkeit sind ernst zu nehmen

Wenn leichte Erschöpfungszustände im Laufe des Tages zunehmen, bis sie am Abend ihren Höhepunkt finden, und am Wochenende oder an freien Tagen abnehmen bzw. sogar verschwinden, werden sie als «normal» betrachtet (da erklärbar). Diese Art der Müdigkeit ist im Allgemeinen die Folge von intensiver körperlicher Anstrengung während des Tages, von emotionalem Stress, von einem besonderen Ereignis oder von Überarbeitung. In diesem Fall ist nur sehr selten eine ärztliche Abklärung für die betroffene Person erforderlich.

Im Gegensatz dazu ist jede Art von Müdigkeit, die ohne ersichtlichen Grund auftritt oder bestehen bleibt, weitaus problematischer. Bei dieser Form, meist psychischen Ursprungs, ist es unerlässlich, nach den leicht zu behebenden Ursachen (Medikamente, Infektionen, Schlafapnoe …), Erkrankungen (Diabetes, endokrine Störungen, Anämie …) oder einem chronischen Erschöpfungssyndrom zu forschen.

Beunruhigende Anzeichen nicht übergehen

Müdigkeit zeichnet sich meist durch Symptome wie Vitalitätsverlust und Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und eine gewisse Reizbarkeit aus. Wenn andere, weitaus beunruhigendere Anzeichen wie Fieber, unerklärlicher Gewichtsverlust, keine Besserung durch Ruhepausen, empfindliche Lymphknoten, aussergewöhnliche Blutungen und Schwindel auftauchen, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.
Müdigkeit kann sich auch speziell am Morgen äussern («auf nichts Lust», Probleme, in den Tag zu starten) oder auch in anderen Symptomen wie Appetitlosigkeit oder eine verminderte Libido. In den meisten Fällen ist diese Form der Kraftlosigkeit auf Depressionen oder Angststörungen zurückzuführen, über die ebenfalls mit einem Arzt gesprochen werden sollte.

Müdigkeit und Ernährung – ein unumstrittener Zusammenhang

Gesundes und ausgewogenes Essen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute körperliche Verfassung. Nun entspricht die Ernährungsweise unserer Zeit – entgegen den weitverbreiteten Annahmen – nicht immer einer vorbildhaften Kost. Stress, Fast Food, Zucker, Diäten oder zu viele Konservierungsstoffe sind störende Faktoren der modernen Ernährung.

Während in den Industrieländern selten Mangelerscheinungen beobachtet werden, so kann doch ein Vitamin- und Mineralstoffmangel auftreten. Dieser verursacht nicht zwangsläufig Krankheiten, aber in den meisten Fällen eine verminderte körperliche Form.

Welche Hilfsmittel gibt es?

Falls man sich nicht fit fühlt, wirken etliche Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke unterstützend. Diese helfen auch dabei, jegliche Mängel in bestimmten Lebensphasen (Schwangerschaft, Prüfungen, Stress, Rekonvaleszenz, sportliche Vorbereitung …) auszugleichen. Bei Müdigkeit eignen sich vor allem Vitamin-Mineralstoff-Komplexe, die über einige Wochen einzunehmen sind. Die wichtigsten aufbauenden Mineralstoffe und Spurenelemente sind hier Eisen, Calcium, Zink oder Selen. Auch Magnesium hat im Fall von Müdigkeit eine besondere Bedeutung, da es für mehr Stressresistenz sorgt und Symptome wie Schlaflosigkeit und Reizbarkeit mildert. Wichtige Vitamine bei Müdigkeit sind hingegen Vitamin C, das die Abwehr stimuliert, und B-Vitamine, die insbesondere zum Stressabbau beitragen.

Aminosäuren als Kur wiederum begünstigen den Wiederaufbau von Muskelmasse. Diese sind vor allem im Fall von starker Ermüdung bei übermässigem Training oder in der Rekonvaleszenz empfohlen.

Pflanzen wie Rosenwurz, Taigawurzel oder Ginseng bieten ebenfalls Hilfe für müde Menschen, und zwar sowohl auf physischer als auch psychischer Ebene.

So finden Sie Ihre Form wieder (und behalten sie)

  • Ernähren Sie sich ausgewogen mit vor allem frischem und saisonalem Bio-Obst und -Gemüse.
  • Schlafen Sie ausreichend.
  • Gehen Sie vor dem Zubettgehen einer entspannenden Tätigkeit nach wie z. B. Lesen.
  • Treiben Sie regelmässig Sport, möglichst an der frischen Luft. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Licht zu tanken.
  • Entschleunigen Sie Ihren Alltag.
  • Lernen Sie, sich zu entspannen (Meditation, Yoga, Selbsthypnose …).
  • Setzen Sie sich Grenzen und lernen Sie, diese einzuhalten (und Nein zu sagen!).
  • Machen Sie eine Detox-Kur (und verzichten Sie auf raffinierten Zucker, gesättigte Fettsäuren, Alkohol, Tabak …).