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Wenn Sport zu Verletzungen führt

Krämpfe, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen … Sportverletzungen sind das Schreckgespenst aller Sportler, ob im Amateur- oder im Leistungsbereich. Und das nicht von ungefähr: Jedes Jahr kommt es zu rund 400 000 Sportunfällen.

Kein Sportler ist gegen Verletzungen gefeit, aber einige Sportarten sind risikoreicher als andere: Beim Fussball, Skifahren, Fahrradfahren und auf Bergwanderungen kommt es zu den meisten Verletzungen. Die Gelenke in Knie, Knöchel und Handgelenk werden besonders beansprucht und sind daher mit 54 Prozent auch am häufigsten betroffen.

Was steckt dahinter?
Die Ursachen können unterschiedlich sein: fehlendes Aufwärmen, übermässiges Training, unangemessene Ausrüstung oder falsche Technik. Einige Läsionen sind auch auf ein körperliches Merkmal zurückzuführen (Plattfüsse, O-Beine, schiefe Wirbelsäule oder schiefes Becken), das dann andere Teile des Körpers kompensieren müssen.

Verletzungen durch Übertraining
Im Sport unterscheidet man zwischen akuten Verletzungen und Überlastungsschäden. Letztere werden durch die anhaltende Wiederholung einer Bewegung ausgelöst, die eine Ermüdung der beanspruchten Muskeln oder Sehnen zur Folge hat. Beide Arten von Verletzungen können chronisch werden, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Verletzungen aufgrund einer Überbeanspruchung gehen auf mikroskopisch kleine Läsionen zurück, die den betroffenen Körperteilen oft wiederholt zugefügt werden.
Unabhängig von der Sportart ist es wichtig, nicht an der Qualität der verwendeten Ausrüstung zu sparen. Laufschuhe mit schlechter Dämpfung zum Beispiel können Stösse auf den Körper übertragen und so auf lange Sicht das Auftreten von Abnützungen fördern.

Behandlung
Welche Massnahmen zu treffen sind, kommt ganz auf die Verletzung an. Direkt nach dem Unfall gilt folgende Regel: Eis, Kompression, Hochlegen und Ruhigstellen. Danach kann es je nach Schwere der Verletzung sinnvoll sein, einen Arzt zu konsultieren, damit er eine Diagnose stellt. Bei leichten Beschwerden kann eigenständig behandelt werden.
Am besten ist es aber, Verletzungen von vornherein zu vermeiden. Dazu sollte man Überanstrengung vermeiden. Bei Übertraining (Ermüdung, zu häufiges Trainieren) riskiert man nämlich schneller eine Verletzung. Auch eine gute körperliche Vorbereitung ist wichtig. Dazu zählen z. B. regelmässige und gut strukturierte Trainingseinheiten. Nicht vergessen darf man zudem, dass auch die Erholung zur Verletzungsprävention gehört.

Tipps zur Vermeidung von Verletzungen

  • Passen Sie Art und Intensität des Sports an Ihr Alter, Ihren Gesundheitszustand und Ihre Ausdauer an.
  • Wärmen Sie sich vor jeder Trainingseinheit zehn bis zwanzig Minuten lang auf, um Muskeln und Gelenke vorzubereiten.
  • Gewöhnen Sie Ihren Körper durch regelmässiges, diszipliniertes Training allmählich an die Anstrengung.
  • Besorgen Sie sich die richtige Ausrüstung (z. B. geeignete Schuhe, Fahrradhelm).
  • Wechseln Sie zwischen verschiedenen Arten von Übungen, indem Sie abwechselnd Muskel- und Herz-Kreislauf-Training durchführen.
  • Nehmen Sie sich nach dem Training fünf bis zehn Minuten Zeit zum Entspannen oder Dehnen.
  • Achten Sie auf Ihre Grenzen: Trainieren Sie regelmässig, aber ohne sich zu übernehmen.
  • Befragen Sie bei Übergewicht, Krankheit, Schmerzen oder Verletzungen einen Arzt.
  • Um Muskelkater zu vermeiden, trinken Sie viel Wasser und dosieren Sie vor allem die Anstrengung.
  • Dehnen Sie bei Muskelkrämpfen den betroffenen Muskel gründlich, um ihn zu entlasten und erneute Krämpfe zu vermeiden.

Hilfe aus der Apotheke bei Sportverletzungen

  • Schmerz- und/oder entzündungshemmende Tabletten (bei Bedarf)
  • Pflaster oder Salben mit pflanzlichen oder chemischen Inhaltsstoffen, um Schmerzen und Verletzungen je nach Intensität zu lindern
  • Homöopathische Mittel gegen Prellungen und Verstauchungen (z. B. Arnica)
  • Magnesium zur Verhinderung von Krämpfen
  • Kältekompressen
  • Stützbandagen