Kinderfrage
«Aua, ich habe mich verletzt! Was soll ich tun?»
Autor: Tanja Bärtschiger, Pharma-Assistentin
Verletzungen sind schmerzhaft. Aber nicht nur das: Sie können sich auch infizieren und gefährlich werden. Wir erklären dir, wie du Wunden am besten versorgst und wie dein Körper bei der Heilung hilft.
Es gibt ganz viele unterschiedliche Hautverletzungen. Über Schürfungen, wenn du beim Spielen hingefallen bist, Schnittwunden, wenn du deiner Mutter geholfen hast, Gemüse zu schneiden, Verbrennungen, (Insekten-)Stiche und vieles mehr. Eines haben sie alle miteinander gemeinsam und zwar, dass die Haut an ihrer Oberfläche beschädigt ist und ihre Schutzfunktion so nicht mehr genügend wahrnehmen kann. Sogar im Gegenteil: Bakterien können eindringen und sich vermehren und eine Infektion der Wunde verursachen.
Reinigen und Desinfizieren
Die Haut ist unser grösstes Organ und glücklicherweise sehr regenerationsfähig. Du kannst sie dir als einen Supercomputer vorstellen, der für (fast) alles eine passende Lösung bereithält. Das heisst, auch wenn du dich verletzt hast, wissen deine Zellen sofort, was zu tun ist. Sie mobilisieren all ihre Kräfte, um die Wunde rasch zu schliessen und allfällige Krankheitserreger werden durch die Blutung direkt ausgespült. Doch manchmal blutet es nicht oder nur wenig, insbesondere bei Verbrennungen oder Insektenstichen. Auf jeden Fall solltest du zur Sicherheit die Verletzung nach dem Entfernen von grobem Schmutz immer desinfizieren. Dabei werden Bakterien abgetötet und die Verletzung kann sich nicht mehr entzünden oder gar eitern.
… damit es schneller heilt
Bei Insektenstichen reicht es, die gerötete und brennende Stelle mit einem kühlenden, juckreizstillenden Insektenstift zu behandeln und den Stich dann einfach an der Luft abheilen zu lassen. Bei grösseren Verletzungen ist es jedoch oft hilfreich, diese nach der Desinfektion mit einem Bakterien abtötenden und wundheilungsfördernden Spray mit einem Pflaster oder einer Wundkompresse abzudecken, um sie vor erneuten Verschmutzungen zu schützen. Bei Verbrennungen am Kochherd oder bei Sonnenbrand gibt es kühlende Cremes, die rasch Linderung verschaffen.
Wieder wie neu
Die Wundheilung verläuft übrigens in drei Phasen: Zuerst füllt sich die Wunde mit Blut und Wundflüssigkeit («Exsudationsphase»), danach bilden die Blutplättchen einen schützenden Wundschorf und darunter bildet sich neues Gewebe («Granulationsphase»). Als letzte Station wachsen neue Hautzellen vom Wundrand in die Mitte, die Wunde verschliesst sich und es bildet sich – je nach Grösse der Wunde – Narbengewebe («Epithelisierungsphase»). Narbengewebe kann mit komplementärmedizinischen Massnahmen entstört werden und mit speziellen Narbencremes wird die Narbe nicht so wulstig.
Hast du das gewusst?
- Tiere lecken ihre Wunden – ihr Speichel enthält Stoffe, die beim Heilen helfen. Das ist auch bei uns Menschen so, aber Desinfektionsmittel sind die sicherere Methode!
- Verletzungen heilen schneller, wenn man gute Laune hat. Der Körper mag keine schlechte Stimmung, wenn er heilen soll …
- Babys können im Bauch ihrer Mutter Wunden ganz ohne Narben heilen. Magisch, oder?
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