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Lassen Sie Reisebeschwerden auf der Strecke!

Ab in die Ferien! Doch Ihnen steht erst einmal eine lange Autofahrt bevor? Mit der passenden Reiseapotheke gelingt Ihnen und Ihrer Familie ein beschwerdefreier Start ins Vergnügen.

Die Koffer sind gepackt, das Auto steht bereit und Ihre Familie ist startklar. Für Unterhaltung ist gesorgt und auch an Snacks und Getränke für den kleinen Hunger und Durst zwischendurch haben Sie gedacht. Doch sind Sie auch für die gesundheitlichen Tücken einer langen Fahrt gerüstet? Ob Übelkeit, Kopfschmerzen oder kleine Verletzungen – mit der entsprechenden Reiseapotheke haben Sie verschiedenste Unannehmlichkeiten auch unterwegs schnell wieder im Griff.

«Mir ist schlecht»

Als wären Staus und Langeweile nicht schlimm genug: Wird einem beim Autofahren schlecht, ist fertig lustig. Reiseübelkeit ist ein häufiges Phänomen, wobei vor allem Kinder zwischen drei und zwölf Jahren betroffen sind. Sie tritt ein, wenn die Wahrnehmung des Gleichgewichtssinns und die der Augen für unser Hirn nicht übereinstimmen. Die Augen melden z. B. beim Lesen «Stillstand», das Gleichgewichtsorgan nimmt durch die Kurven jedoch «Bewegung» wahr. Diese widersprüchlichen Informationen können unseren Organismus überfordern. Er reagiert mit kaltem Schweiss, Blässe, Übelkeit und Erbrechen darauf. Wer unter Reiseübelkeit leidet, sollte stets geradeaus in Fahrtrichtung blicken, Aktivitäten wie Lesen vermeiden und den Kopf möglichst stillhalten, indem man ihn gegen die Kopfstütze presst. Akupressur unterhalb des Handgelenks erzielt ebenfalls positive Effekte. Um die Beschwerden zu lindern oder vorzubeugen, gehört ein Mittel gegen Reiseübelkeit in die Reiseapotheke. Reisekaugummis wirken innert weniger Minuten, da hier der Wirkstoff über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Tabletten entfalten ihre Wirkung etwas später. Sie sollten am besten schon vor Reiseantritt eingenommen werden. Beachten Sie dabei, dass einige Präparate müde machen können und somit nicht für den Fahrer geeignet sind. Homöopathische Mittel wie Cocculus haben hingegen keinen Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit und sind für Jung bis Alt gedacht.

«Ich muss mal»

WC-Stopps gehören auf einer mehrstündigen Fahrt dazu. Mit einem kleinen Hygienepäckchen bestehend aus Feuchttüchlein, Taschentüchern sowie einem Händedesinfektionsmittel ist man in der Regel gut für die nicht immer vor Hygiene strotzenden Raststättentoiletten ausgerüstet. Heikel wird es jedoch, wenn während der Autofahrt der Darm zu rebellieren beginnt. Für Erwachsene eignen sich Tabletten mit dem Wirkstoff Loperamid. Dieser bremst die Darmtätigkeit und stoppt den sich anbahnenden Durchfall zumindest vorübergehend. Bei Kindern können Kohletabletten die Lage entspannen. Probiotische Präparate, die schon im Vorfeld die Darmflora stärken, sind ebenfalls empfehlenswert.

«Mir ist heiss»

Wenn sich die Sonne von ihrer schönsten Seite zeigt und womöglich auch noch die Klimaanlage streikt, kann es im Fahrzeuginnern ganz schön heiss werden. Dies ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für den Fahrer problematisch: Unter Hitzestress steigt die Herzfrequenz, es kommt zu vorzeitiger Ermüdung und somit zu einer verlängerten Reaktionszeit. Zudem können bei Hitze Kreislaufprobleme auftreten. Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen und plötzliche Schweissausbrüche sind mögliche Symptome. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist während der Fahrt besonders wichtig. Machen Sie Pausen und lüften Sie das Fahrzeug regelmässig durch. Ein Traubenzucker mit aktivierenden Zusätzen stärkt und bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Für kleine Erfrischungsmomente sorgt ein Thermalwasserspray für das Gesicht. So bewahrt die ganze Familie trotz langer Reise einen kühlen Kopf.

«Ich habe Elefantenbeine»

Bei langen Autofahrten im Sommer sind vor allem bei (schwangeren) Frauen und Senioren schwere, müde und geschwollene Beine keine Seltenheit. Durch die Wärme erweitern sich die Gefässe, die Blutzirkulation verlangsamt sich und Flüssigkeit gerät vermehrt ins umliegende Gewebe. Ständiges Sitzen erschwert die Pumpfunktion der Venen, der Blutfluss gerät ins Stocken und die Beine werden allmählich schwer und dick. Medizinische Kompressionsstrümpfe unterstützen die Venen und beugen eine gefährliche Reisethrombose vor. Als Beifahrer sollten Sie während der Autofahrt ihre Füsse wiederholt auf und ab wippen, um die Blutzirkulation anzuregen. Wenn Sie selbst hinter dem Steuer sitzen, legen Sie regelmässige Pausen ein, steigen Sie dabei aus dem Auto und laufen ein paar Schritte. Verwöhnen Sie danach Ihre Beine mit einem erfrischenden Venengel. Dieses kühlt nicht nur, sondern lindert auch das Spannungsgefühl.

«Ich blute»

Regelmässige Stopps sind wichtig. Während sich die Grossen die Beine vertreten, toben sich die Kleinen aus. Dabei kommt es schnell zu einer Schürfwunde oder kleinen Schnittverletzung. Mit Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Pflaster sind solche Verletzungen schnell versorgt. Für verstauchte Knöchel und Prellungen führen Sie am besten eine Kühlbandage mit.

«Mein Rücken schmerzt, mein Schädel brummt»

Durch das lange Sitzen sind Rückenschmerzen nicht selten. Medikamente mit Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac lindern einen schmerzenden Rücken. Auch Kopfweh lässt sich damit gut behandeln. Einige Schmerzmittel können allerdings die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, sie dürfen vom Fahrer nicht genommen werden (siehe Box). Ein Roll-on mit ätherischem Minzöl – -auf die schmerzenden Schläfen aufgebracht– lässt sich hingegen uneingeschränkt verwenden. Und wer weiss, vielleicht macht sein zarter Duft gleich auch noch Lust auf die nahende Feriendestination.

Medikamente am Steuer – wissen Sie Bescheid?

Rund 3500 in der Schweiz erhältliche Arzneimittel können die Fahrfähigkeit beeinträchtigen und so zu schweren Unfällen führen. Ob ein harmlos erscheinendes Grippemittel, das Präparat gegen Reiseübelkeit oder ein Antiallergikum gegen Heuschnupfen: Viele auch frei verkäufliche Medikamente gehören nicht in den Strassenverkehr. Fragen Sie nach! Gerne berät Sie Ihre Apotheke rund um das Thema «Medikamente am Steuer» und findet mit Ihnen passende Alternativen.

Kleine Reiseapotheke für «grosse» Autofahrten

  • Magen und Darm: Präparat gegen (Reise-)Übelkeit und Durchfall
  • Hygieneartikel für die WC-Stopps: Händedesinfektionsmittel, Feuchttüchlein, Toilettenpapier
  • Hitze: Erfrischungsgetränk, Traubenzucker, Thermalspray
  • Venenbeschwerden: bei Bedarf Kompressionsstrümpfe, kühlendes Venengel
  • Verletzungen: Desinfektionsspray, Pflaster, Verband, Pinzette, Schmerzsalbe und Kühlbandage; in kompakter Form auch als Erste-Hilfe-Autoapotheke erhältlich
  • Schmerzen und Fieber: Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac in geeigneter Form und dem Alter entsprechend dosiert (Einfluss auf Reaktionsfähigkeit beachten!)