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Verlegte Atemwege?

Verschleimter oder auch produktiver Husten ist in der Regel ein Symptom einer Erkältungserkrankung und folgt auf einen trockenen Reizhusten.

Von der Nase bis zu den Bronchien sind unsere Atemwege mit Schleimhaut ausgekleidet. Dabei handelt es sich um eine dünne Schleimschicht, die dem Schutz unserer Atemwege dient. Dieser Schleim wird von sogenannten Becherzellen produziert und fängt eingedrungene Fremdkörper wie Viren und Staub auf, um sie Richtung Rachen aus unserem Körper hinauszubefördern.
Die Schleimhaut ist ein wichtiger Teil unseres Abwehrsystems und übernimmt die Reinigung der Atemwege. Durch die trockene Luft im Winter werden unsere Schleimhäute ausgetrocknet, wodurch wir in dieser Zeit anfälliger für Krankheitserreger sind. Haben wir uns eine Erkältung zugezogen, bildet unser Körper vermehrt Schleim als Abwehrreaktion. Dieses Sekret ist allerdings zäher und muss aktiv abgehustet werden.

Wann ist Vorsicht geboten?

Die Farbe und Beschaffenheit des Auswurfs (Schleims) gibt einen Hinweis auf die Ursache des Hustens. Natürlich ist dieser immer im Zusammenhang mit den jeweiligen Symptomen zu betrachten. Weisslich-durchsichtiger Schleim ist normalerweise unbedenklich und deutet auf einen viralen Infekt wie eine Erkältung hin. Verfärbt sich der Auswurf gelblich-grün, könnte eine bakterielle Infektion zugrunde liegen. In diesem Fall sollte man vor allem auf Begleitsymptome achten: Ist dem Auswurf Blut beigemengt, sollte immer ein Arzt zurate gezogen werden. Die Blutung wird möglicherweise durch die starke Reizung der Schleimhäute verursacht, kann aber ebenfalls ein Anzeichen einer schwerwiegenden Erkrankung sein. Ebenso ist ein Arzt bei bräunlich-schwarz verfärbtem Schleim aufzusuchen. Dies ist nicht selten ein Indiz für eine chronische Lungenerkrankung wie zum Beispiel eine Raucherlunge.
Schliesslich sind auch ein langanhaltender produktiver Husten und zusätzliche Symptome wie Fieber, Schmerzen in der Brust oder bei der Atmung, sehr starkes Krankheitsgefühl sowie Atemschwierigkeiten von einem Arzt untersuchen zu lassen.

Dem Schleim den Garaus machen

Ein erkältungsbedingter, produktiver Husten ist nichts Schlimmes und klingt meist nach einigen Tagen wieder ab. Wichtig ist allerdings, dass der Schleim aus den Bronchien heraus­befördert wird. Wenn die im Sekret eingefangenen Keime in der Lunge sitzen bleiben, verschlimmert sich die Entzündung und die Gefahr einer Sekundärinfektion durch Bakterien, die beispielsweise eine Lungenentzündung auslösen können, steigt.
Folglich sollte bei einem verschleimten Husten mindestens tagsüber auf hustenstillende Medikamente verzichtet werden. Hier empfehlen sich schleimlösende Produkte, sogenannte Expektorantien. Wirkstoffe wie Acetylcystein, Ambroxol, Guaifenesin und Bromhexin verflüssigen das Sekret und helfen somit dem Abhusten. Mit dem Auswurf werden ebenfalls die Krankheitserreger nach draussen transportiert, daher Achtung: Ansteckungsgefahr!
Des Weiteren helfen Inhalationen mit Wasserdampf sowie mit etwas Eukalyptus- oder Pfefferminzöl, den Schleim zu verflüssigen, und befeuchten ausserdem die Schleimhäute. Ganz allgemein ist zur Befeuchtung der Schleimhäute ferner auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. Es existieren verschiedene Erkältungstees und Bronchialteemischungen, die in dieser Situation besonders wohltuend sind.

Übrigens hilft auch ein gutes Immunsystem gegen Erkältungsviren. Fügt man dem Erkältungstee etwas Ingwer hinzu, stärkt dies die Abwehr und löst ausserdem Bronchialschleim. Ein Schuss Zitrone als Vitamin-C-Booster oder der klassische Sonnenhut (Echinacea) greifen dem Immunsystem zusätzlich unter die Arme.

Pflanzliche Schleimlöser

  • Thymian, Süssholz oder Efeu als Tee oder Sirup haben eine schleimlösende und auswurffördernde Wirkung.
  • Pelargonium, der «Alleskönner», lindert Hustenreiz, löst den Schleim und steigert die Abwehr gegen Viren und Bakterien.
  • Tannenspitzen in Form von Hustenbonbons sind wohltuend für Hals sowie Rachen und wirken gegen eine Entzündung der Schleimhäute der Atemorgane.

Husten bei Kindern

Einige Tipps, um die Kleinen bei einem verschleimten Husten zu unterstützen:

  • Viel zu trinken geben, um die Schleimhäute feucht zu halten.
  • Die Umgebungsluft mit feuchten Tüchern auf der Heizung oder einem Luftbefeuchter befeuchten.
  • Warme Kartoffelwickel auf der Brust sind wohltuend und lösen Erkältungsschleim.
  • Bronchialbalsam mit Thymian und Myrte fördert den Auswurf, wärmt und beruhigt.
  • Den Oberkörper im Bett leicht hochlagern, dies erleichtert die Atmung beim Schlafen.
  • Auch für Kinder existieren schleimlösende Produkte aus der Apotheke.

Achten Sie bei der Anwendung von Erkältungsprodukten für Kinder immer auf die Altersbeschränkungen. Besonders ätherische Öle wie Kampfer, Menthol, Pfefferminze und Eukalyptus sind für Kleinkinder nicht geeignet. Bei Babys und noch sehr jungen Kindern ist bei Husten, der länger als ein bis zwei Tage anhält, ein Arzt aufzusuchen, je nach Begleitsymptomen sogar früher.