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Blasenentzündung: Lästig, aber Ihre Apotheke weiss Rat

Eine Blasenentzündung oder Zystitis wird meist durch Bakterien verursacht. Die Erreger steigen durch die Harnröhre auf und können so in die Blase gelangen.

Risikofaktor Frau

Die Länge der Harnröhre ist bei Mann und Frau sehr unterschiedlich: Während die Erreger beim Mann einen relativ langen Weg von zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimetern zurücklegen müssen, um in die Blase zu gelangen, beträgt die Distanz bei der Frau nur etwa drei bis fünf Zentimeter. Diese anatomische Gegebenheit ist der Grund dafür, warum Frauen sehr viel häufiger von Blasenentzündungen betroffen sind als Männer.

Weitere Risikofaktoren, einen Harnwegsinfekt zu bekommen, können Schwangerschaft, eine gestörte Vaginalflora, eine Scheidenentzündung, Unterkühlung, eine geschwächte Immunabwehr, Inkontinenz, Diabetes mellitus oder auch Blasensteine sein.

Erste Anlaufstelle Apotheke

Wer bei sich eine Harnwegsinfektion vermutet, kann sich in der Apotheke beraten und gegebenenfalls therapieren lassen. Nach fundierter Anamnese, allenfalls kombiniert mit einem Urinschnelltest, erlangen die Apothekerinnen und Apotheker Gewissheit über eine Infektion. Bei unkomplizierten Harnwegsinfekten können sie Therapien empfehlen und eine ganze Reihe wertvoller Tipps zur schnelleren Genesung oder zur Vorbeugung vor weiteren Infektionen geben.

Die Gesundheitsfachpersonen kennen aber auch die Grenzen der Selbstmedikation und, falls nötig, werden sie den Patientinnen zur Spezialistin oder zum Spezialisten raten. Das ist der Fall bei komplizierten Harnwegsinfekten, etwa wenn zusätzlich Fieber oder Rückenschmerzen auftreten oder bei vaginalem Juckreiz oder Blut im Urin. Männer mit den Symptomen eines Harnwegsinfektes sollten direkt zum Arzt oder zur Ärztin gehen.

Das hilft

  • Bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung sollte das Harnwegssystem noch besser durchspült werden: Trinken, trinken, trinken, lautet nun das Motto.
  • Warm halten der Blasen- und Nierengegend kann die Symptome lindern. Bettwärme, warme Unterwäsche oder eine Wärmflasche leisten hier gute Dienste.
  • Zu den am häufigsten verwendeten Arzneipflanzen gehören Extrakte aus Bärentrauben-, Brennnessel- oder Birkenblättern, die vor allem entwässernd, ausschwemmend und entzündungshemmend wirken. Sie werden üblicherweise in Form von Tees, Dragees oder Tropfen verwendet.
  • Das Medizinprodukt D-Mannose wirkt physikalisch und verhindert, dass sich entzündungsverursachende E.-coli-Bakterien an den Schleimhäuten der Harnwege festsetzen können.
  • Bei starken Schmerzen können kurzfristig krampflösende, entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente eingenommen werden.
  • In schwereren Fällen helfen Antibiotika schnell und effektiv.

Komplikationen vermeiden

Eine Blasenentzündung sollte immer bis zur völligen Beschwerdefreiheit auskuriert werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Infektion bis in die oberen Harnwege ausbreitet. Schlimmstenfalls kann sich aus einer zunächst harmlosen Zystitis eine zünftige Nierenbeckenentzündung entwickeln. Diese ist sehr schmerzhaft und kann Komplikationen nach sich ziehen. Bei hohem Fieber, Schmerzen in der Nierengegend, einem schweren Krankheitsgefühl, Übelkeit, Erbrechen oder Blut im Urin sollte man daher immer unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und sich vertieft untersuchen lassen.