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UV-Schutz beim Skifahren

Eine strahlende Wintersonne und ein herrliches Bergpanorama sind für manche das Highlight des Winters. Doch damit der Genuss nicht getrübt wird, darf der Sonnenschutz nicht vergessen gehen.

Schon sind die kürzesten Tage vorbei und die Sonne hat wieder mehr Kraft. Wer sehnt sich da nicht nach etwas natürlichem Licht und wärmenden Strahlen? Doch auch wenn die Sonne im Winter noch nicht so stark vom Himmel brennt wie im Sommer, ist Vorsicht geboten. Denn die ultravioletten Strahlen sind bereits jetzt schon schädlich für unsere Haut – ganz besonders in Kombination mit Wasser, Schnee oder Eis, da diese Elemente die Strahlung reflektieren und verstärken. In den Bergen ist die Strahlung stärker als im Flachland. Beim Skifahren, Schlitteln, Schlittschuhlaufen oder Winterspaziergang sollte man deshalb nie auf eine Sonnencreme sowie eine gute, enganliegende Sonnenbrille verzichten. Denn UV-Strahlung ist ungesund für unsere Haut. Jeder Sonnenstrahl fördert die Hautalterung und erhöht das Risiko für Hautkrebs. Sogar wenn keine schmerzhafte Rötung auftritt, nimmt die Haut Schaden. Zwar wird ein gebräunter Teint gemeinhin immer noch mit gesundem und gutem Aussehen in Verbindung gebracht. Doch dieses Schönheitsideal ist gefährlich.

Hautkrebs, Falten und Altersflecken nach Sonnenstrahlen-Exposition

Gemäss Angaben der Krebsliga erkranken in der Schweiz jedes Jahr etwa 3’000 Personen an schwarzem Hautkrebs und gut 300 sterben daran. Die Krankheit ist weniger häufig als Darm- oder Lungenkrebs, aber genauso gefährlich. Denn der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) bildet schnell Metastasen. Der weisse Hautkrebs (Basalzellen- oder Spindelzellenkarzinom) tritt öfter auf, hingegen verläuft dieser weniger aggressiv.

Trotz der grossen Verbreitung ist die Angst vor Hautkrebs im Allgemeinen nicht so gross wie vor anderen Krebsarten. Dermatologinnen und Dermatologen stellen fest, dass sich viele fast mehr vor Hautalterung fürchten, obwohl diese nur ein ästhetisches Problem ist. Mit Bildern von Falten, ledriger Haut oder Altersflecken gelingt es meist besser, die Menschen zu motivieren, sich zu schützen. Heimtückisch am Hautkrebs ist vor allem, dass er erst etwa 20 Jahre nach der Strahlen-Exposition auftritt.

Für das Skifahren einen hohen Sonnenschutzfaktor wählen

Skifahren an einem strahlend schönen Februartag ist nur mit einer guten Sonnencreme für das Gesicht zu empfehlen. Bei solchen Extremverhältnissen greifen Personen mit einem hellen Hauttyp vorzugsweise zu Produkten mit dem höchsten Schutzfaktor: 50 oder 50+. Die Zahl bedeutet, dass die Eigenschutzzeit der Haut um diesen Faktor verlängert wird. Somit reicht der Schutz sicher für einen ganzen Wintertag. Für Menschen mit braunen Augen und dunklerem Teint kann bereits ein Schutzfaktor 30 ausreichend sein. Bei der Wahl des Produkts sollte man aber darauf achten, dass es sowohl vor UV-A- als auch vor UV-B-Strahlen schützt. Im Winter ist zudem eine leicht fettende Creme zu empfehlen. Sie schützt die Gesichtshaut gleichzeitig vor Kälte und Wind.

In den Bergen ist die Strahlung
stärker als im Flachland

Spezielle Pflege der gefährdeten Lippen

Weiter sollte man beim Eincremen sicherstellen, dass sämtliche exponierten Stellen bedeckt werden – im Winter auch Stirn, Ohren und Hals. Wenn die Sonne am Mittag auf der Restaurantterrasse in voller Stärke herabbrennt, zieht man häufig Helm oder Mütze, Schal und Handschuhe aus. Cremt man jetzt die freiwerdenden Hautstellen nicht ein, riskiert man dort einen schlimmen Sonnenbrand. Stark gefährdet sind ebenfalls die Lippen. Häufig leckt man sie unbewusst ab. Deshalb pflegt man sie am besten mehrmals täglich mit einer sonnenschutzhaltigen Lippenpomade. Diese verhindert auch Risse, die durch die kalte, trockene Luft entstehen können.

Ein Sonnenschutz empfiehlt sich überdies an einem schattigen Tag. Denn einerseits weiss man nie, wann der Himmel aufreisst, und andererseits streuen bestimmte Wolkenformationen die UV-Strahlen und verstärken sie. Sogar dichter Schatten vermag nicht hundertprozentig vor Strahlen zu schützen.

Kleider halten UV-Strahlen ab

Stark gefährdet sind Personen, die im Winter draussen intensiven Sport treiben, etwa Skitourengängerinnen oder Langläufer. Dabei kommt man schnell ins Schwitzen und zieht Jacke und Pullover aus. Wer die Mütze abnimmt, sollte nun jedoch einen Sonnenhut aufsetzen. Sinnvoll sind in solchen Situationen leichte, langärmlige T-Shirts mit UV-Schutz. Kunstfasern lassen die Strahlen generell weniger gut durch als Baumwolle, weil sie feiner sind und die Fäden dadurch dichter verwoben werden. Helle Farben sind durchlässiger als dunkle, obwohl sie weniger aufheizen. Gewähr für einen guten Schutz bieten Textilien mit dem UV-Standard 801.

Kinderhaut ist besonders UV-empfindlich

Die zarte Haut von Kindern benötigt einen besonders guten Sonnenschutz. Spezielle Kinder-Sonnencremes enthalten weder Parfüm noch Konservierungsmittel und sind deshalb gut verträglich.

Die Augen sollten zudem mit einer Sonnenbrille geschützt werden, die eng am Gesicht anliegt, sodass keine Strahlen seitlich eindringen können. Bei der Wahl einer Sonnenbrille sollte man sich deshalb nicht von lustigen Modellen verleiten lassen, die das Kind gern trägt, sondern vor allem auf die Qualität achten. Das CE-Zeichen gewährleistet den europäischen Sicherheitsstandard und die Bezeichnung UV-400 steht für einen nahezu 100-prozentigen UV-Schutz.

Kinder kühlen zudem schnell aus. Eine warme Jacke, gut gefütterte Schuhe und Handschuhe sowie Mütze und Schal sind deshalb unabdingbar im Winter.