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Wie heilt eine Wunde?

Bestimmt hast du dich schon mal verletzt. Vielleicht durch einen Schnitt mit dem Taschenmesser oder beim Sturz vom Velo? Nach einiger Zeit war von der blutenden Wunde nichts mehr zu sehen, richtig? Der Körper besitzt also Heilungskräfte. Jetzt bist du sicher gespannt, wie er die Wundheilung so gut hinbekommt.

Warum eine Verletzung blutet

Wenn du deine Haut betrachtest, siehst du eine zarte, geschmeidige und samtige Oberfläche. Direkt darunter und für uns unsichtbar liegen viele Drüsen, Blutgefässe und Nerven. Wenn die Oberfläche der Haut verletzt wird, werden meist auch die Blutgefässe geschädigt. Das Blut, das durch unseren ganzen Körper zirkuliert, tritt dann aus den Blutgefässen aus und wir bluten. Bei oberflächlichen und kleineren Wunden oft nur ein wenig, bei tieferen und grösseren Wunden manchmal auch ziemlich stark.

SOS!

Natürlich ist es für den Körper nicht gut, wenn er zu viel Blut verliert. Deshalb aktiviert er in Windeseile verschiedene Mechanismen, die erst mal dafür sorgen, dass die Blutung so schnell wie möglich gestoppt wird: Im Blut schwimmen sogenannte Blutplättchen, die auch als «Thrombozyten» bezeichnet werden. Die lagern sich als Erste an der verletzten Stelle der Gefässwand ab und ballen sich dabei fest zusammen. Dadurch wird die geschädigte Stelle abgedichtet. Etwas später gelangen auch Gerinnungsfaktoren zum verletzten Gefäss. Sie bewirken, dass die Wunde noch fester verklebt wird und dass keine Krankheitserreger in den Körper eindringen können. Die gebildete Wundflüssigkeit hilft, schädliche Keime auszuschwemmen. Nach einiger Zeit entsteht dann eine Kruste.

Jetzt wird repariert

Diese Kruste solltest du auf keinen Fall wegkratzen, denn sie dient als oberflächlicher Schutz für die darunter liegende Wunde. Dort ist jetzt eine riesige Baustelle! Stell dir vor, das gesunde Gewebe rund um die Wunde beginnt von allen Seiten gleichzeitig neue Zellen zu bilden, die in die Wunde hineinwachsen. Selbst kleine Blutgefässe bilden sich aus den gesunden Blutgefässen und sorgen dafür, dass die Blutversorgung nicht unterbrochen wird. Noch ist das neu gebildete Narbengewebe sehr empfindlich und du solltest es sehr vorsichtig behandeln, damit es nicht wieder aufreisst. Jeden Tag schrumpft die Wunde um etwa zwei Millimeter, bis sie nach wenigen Wochen wieder ganz geschlossen ist. Danach dauert es noch eine kleine Weile, bis von deinem kleinen Unglück nichts oder kaum mehr was sichtbar ist. Genial, was dein Körper alles kann, findest du nicht?

Hast du das gewusst?

So kannst du deinen Körper unterstützen, damit eine kleine Wunde schneller heilen kann:

  • Bevor du die Wunde anfasst, wasche deine Hände, damit du möglichst keine Keime verschleppst
  • Spül die Wunde unter handwarmem Hahnenwasser aus und schau nach, ob danach noch Schmutz oder Fremdkörper zu sehen sind. Falls ja: vorsichtig mit einer Pinzette entfernen
  • Danach solltest du die Stelle gut desinfizieren. Entweder mit einem Spray oder mit einem Wundgel oder einer Wundsalbe
  • Klebe zum Schutz der Wunde ein Pflaster drauf und kontrolliere jeden Tag, ob sie gut verheilt und sich nicht infiziert
  • Bei etwas grösseren Wunden helfen dir sicher deine Eltern
  • Natürlich darfst du auch gerne in die Apotheke gehen und dir dort helfen lassen