Trockene Augen – was hilft?
Unser Auge ist ein faszinierendes Sinnesorgan mit einem komplexen Mechanismus. Leider ist es auch störanfällig – besonders trockene Augen sind weit verbreitet. Ein paar einfache Tipps gegen trockene Augen können guttun und helfen, die Symptome zu lindern.
Wussten Sie, dass im Laufe der Evolution ganz unterschiedliche Sehorgane entstanden sind?
So bestehen die Facettenaugen von Libellen aus bis zu 30.000 Einzelaugen. Im Gegensatz dazu ähneln sich die Linsenaugen von Wirbeltieren und Tintenfischen im Wesentlichen, obwohl sie sich auf ganz verschiedenen Wegen entwickelt haben. Jedes dieser Sehsysteme hat seine Vor- und Nachteile.
Ein häufiges Problem bei uns Menschen sind trockene Augen. Typische Symptome sind ein brennendes Gefühl, Juckreiz und Rötungen. Diese Beschwerden werden ausgelöst, wenn das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit bildet oder der Tränenfilm nicht richtig zusammengesetzt ist. Normalerweise besteht der Tränenfilm aus einer Schleimschicht auf der Hornhaut, gefolgt von einer wässrigen Phase, die von einem Ölfilm bedeckt wird. Wenn jedoch die äusserste Ölschicht aufreißt, kann zu viel Flüssigkeit verdunsten.
«Es stimmt tatsächlich,
dass Karotten gut
für die Augen sind.»
Gut getropft – was hilft bei trockenen Augen?
Es gibt eine breite Palette von befeuchtenden Augentropfen im Handel, die nach Bedarf mehrmals täglich in das trockene Auge geträufelt werden. Sehr häufig enthalten diese Tropfen Hyaluronsäure, eine körpereigene Substanz, die unter anderem im Bindegewebe und in der Gelenkflüssigkeit vorkommt. Hyaluronsäure hat ein enormes Quellvermögen; so kann ein Milligramm etwa sechs Gramm Wasser binden.
Dieser natürliche Wirkstoff wurde früher überwiegend aus Hahnenkämmen gewonnen. Doch keine Sorge! Heute wird vorzugsweise „vegetarische“ Hyaluronsäure durch biotechnologische Verfahren mit Hefen erzeugt.
Gut gesalbt – Augensalben für die Nacht
Für die Nacht sind Augensalben ideal, da sie lange auf der Augenoberfläche verweilen. Besonders Vitamin A als Wirkstoff fördert die Regeneration der Hornhaut im Schlaf. Es stimmt übrigens, dass Karotten gut für die Augen sind. Sie enthalten die Vorstufe Beta-Carotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird.
Die Stäbchen auf der Netzhaut enthalten das Sehpigment Rhodopsin, das Vitamin A für seinen Aufbau benötigt. Dies ist notwendig, damit wir zwischen Hell und Dunkel unterscheiden können.
Gut gereinigt – Lidrandpflege für gesunde Augen
Eine morgendliche Lidrandpflege kann ebenfalls helfen, verstopfte Talgdrüsen offen zu halten, was die Ölschicht des Tränenfilms stärken kann. Dazu können zwei Schwarzteebeutel mit heissem Wasser übergossen werden. Im lauwarmen Zustand werden sie für ein paar Minuten direkt auf die geschlossenen Augenlider gelegt. Achten Sie unbedingt darauf, dass sie nicht zu heiss sind!
Anschliessend wird das obere und untere Augenlid mit den Fingerspitzen massiert, indem Sie immer wieder von aussen in Richtung Lidkante streichen.
Gut genährt – Omega-3-Fettsäuren für gesunde Augen
Es wird vielfach diskutiert, ob Omega-3-Fettsäuren bei trockenen Augen helfen. Am besten probieren Sie es einfach aus! Dazu sollte der Speiseplan idealerweise mit fetten Seefischen wie Lachs, Thunfisch und Hering sowie Nüssen angereichert werden. Ebenso ist Leinöl ein gehaltvoller Klassiker. Davon kann täglich ein Teelöffel direkt eingenommen werden.
Ist Ihnen dies zu puristisch? Selbstverständlich kann das Öl auch unter Smoothies oder Salate gemischt werden oder leicht in Joghurts eingerührt werden.
Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, damit kein Auge trocken bleibt.
Augengymnastik zur Entlastung bei langer Bildschirmarbeit
Um unser beanspruchtes Sehorgan zu entlasten, hilft Augengymnastik. Hier sind einige effektive Techniken:
20/20/20-Regel
Bei der 20/20/20-Technik sollten die Augen alle 20 Minuten auf ein Objekt in 20 Fuss Entfernung (ca. 6 Meter) für 20 Sekunden gerichtet werden.
Tipp: Es gibt sogar Apps, die regelmässig mit einer Timer-Funktion daran erinnern.
Finger folgen
Mit dem Finger verschiedene Muster, Buchstaben oder Zahlen vor den Augen in die Luft malen. Mit den Augen diesen Bewegungen folgen. Dies trainiert und lockert die Augenmuskeln.
Massage
Der knöcherne Rand der Augenhöhlen wird mehrmals täglich sanft mit den Fingern massiert.