Wandern: Wellness für die Seele
Einen Fuss vor den anderen setzen. Schritt für Schritt. Die Bewegung an der frischen Luft befreit von Stress und stärkt gleichzeitig die physische Kondition.
Wandern bringt uns im wahrsten Sinne über den Berg. Körperlich und seelisch. Laut einer Umfrage von Research Now assoziieren 39 Prozent von 1000 Befragten Wandern mit Glück. Lange andauerndes Gehen verändert den Stoffwechsel, stärkt die Muskulatur und regt die körpereigene Produktion von Hormonen und Botenstoffen wie Serotonin und Dopamin an, die mit Wohlbefinden in Verbindung gebracht werden. Dadurch reduzieren sich negative Emotionen wie Ärger und Angst. Wandern ist zudem eine der günstigsten Freizeitbeschäftigungen überhaupt. Denn der Weg kann direkt vor der Haustür beginnen. Die Schweiz ist mit über 65 000 Kilometern an Wanderwegen ein wahres Paradies für alle, die gerne unterwegs sind.
Beim Gehen spürt man
den eigenen Körper und
Geist sehr bewusst.
Mit guter Vorbereitung läuft’s besser
Im Gegensatz zum spontanen Spaziergang ist bei einer Wanderung etwas Vorbereitung nötig. Passendes Schuhwerk, rutschfreie Socken, bequeme, atmungsaktive Kleidung, Sonnencreme, eine funktionale Kopfbedeckung und ein Regenschutz sowie Getränke und etwas Proviant (zum Beispiel robuste Obstsorten, belegte Brote, Müsliriegel und Nüsse) gehören zu den Basics für längere Ausflüge. Wichtig ist auch ein leichtes Erste-Hilfe-Set, um Abhilfe zu schaffen, wenn beispielsweise eine Blase schmerzt oder ein Holzsplitter im Finger steckt. In Apotheken sind gut assortierte Starter-Kits erhältlich, die die wichtigsten Utensilien enthalten und wenig Platz im Rucksack benötigen (siehe Infobox).
Fordern – aber nicht überfordern!
Wanderwege in der Schweiz sind in der Regel gut gekennzeichnet. Ganz wichtig ist es, die Routen entsprechend dem eigenen Fitnesslevel auszuwählen. Denn Selbstüberschätzung und mangelndes Können sind die häufigsten Fehler, die beim Wandern begangen werden. Zahlreiche Wander-Guides und -Apps fürs Handy weisen aus, welchen Schwierigkeitsgrad und welches Niveau die jeweiligen Routen haben. Die Devise lautet stets: Fordern ja, überfordern nein! Wer sich regelmässig sportlich betätigt und eine gute Grundkondition hat, kann mittelschwer gekennzeichnete Touren wählen. Alle, die weniger aktiv sind, sollten mit leichten Strecken starten. Wander-Profis schlagen Einsteigerinnen und Einsteigern Wege mit maximal 500 Höhenmetern vor, die in nicht mehr als dreieinhalb bis vier Stunden bewältigt werden können. Dann ist Wandern ganz besonders für Sportanfängerinnen und -anfänger geeignet, da die sanfte Bewegungsform den Körper zwar beansprucht, aber nicht überfordert. Wanderstöcke können in eher steilem Gelände hilfreich sein. Wer auf der sicheren Seite sein will, verzichtet trotz digitaler Möglichkeiten niemals auf die gute, alte Wanderkarte. Denn sie fällt nicht wegen leerem Akku oder mangelndem Empfang aus.
Nachhaltige Wirkung
Es ist eine stille Faszination, die vom Anblick sanft geschwungener Hügel, schroffer Berge und dichter Wälder ausgeht. Der Kick beim Wandern ist gewiss nicht vergleichbar mit dem explosionsartigen Adrenalinschub, den ein Bungee-Jumper beim Sprung in die Tiefe erlebt. Die Euphorie ist diskreter, wirkt jedoch umso nachhaltiger. Denn beim Gehen spürt man den eigenen Körper und Geist sehr bewusst. Ein Gefühl, das im Alltag leider oft verloren geht. Durch die intensive Wahrnehmung verbessert sich nicht nur das Körpergefühl, sondern auch das Selbstvertrauen. Wer im Gelände unterwegs ist, schult zudem Trittsicherheit und Gleichgewichtssinn. Das vermindert die Sturzgefahr und sorgt im Alltag dauerhaft für mehr Sicherheit.
Wanderwege Schweiz
Zahlreiche Wandertipps gibt es auf www.schweizer-wanderwege.ch
Das gehört in ein Erste-Hilfe-Set:
- Sortiment an Pflastern (unterschiedliche Grössen, Blasenpflaster)
- Desinfektionsspray
- sterile Wundauflagen/-kompressen
- Wundheilsalbe
- elastische Binde
- Verbandschere
- Pinzette
- eine Rolle Leukoplast zum Fixieren des Verbands
- Dreiecktuch
- sterile Handschuhe
- Rettungsdecke
- Kühl- und Schmerzmittel
Es empfiehlt sich, das gekaufte Set an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen und sich beim Kauf in der Apotheke beraten zu lassen.