Was ist eigentlich Homöopathie?
Schwer auszusprechen, dieses Wort! Woher kommt es denn überhaupt? Wie so viele Begriffe in der Medizin kommt es aus dem Griechischen. Es ist aus den beiden Wörtern «homoios» und «pathos» zusammengesetzt. Homoios bedeutet «ähnlich» und pathos wird mit «Leiden» übersetzt. Also «ähnliches Leiden». Aber was bedeutet das nun?
Eine neue Idee wird geboren
Vor über 200 Jahren lebte der deutsche Arzt Samuel Hahnemann. Er experimentierte oft mit der Wirkung von verschiedenen Pflanzen und probierte selbst alles Mögliche aus. Eines Tages bemerkte er, dass sein Körper bei der Einnahme von Chinarinde mit Schüttelfrost, Herzrasen und Fieber reagierte. «Moment mal», dachte er sich, «sind das nicht genau die Symptome der tropischen Krankheit Malaria?» Vielleicht würde diese Chinarinde ja gezielt gegen Malaria helfen? Die Idee, Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen, war geboren. Der neue Heilungsansatz wurde Homöopathie genannt und fortan suchte Hahnemann immer neue Naturstoffe, die sich zur Heilung eignen.
Eine natürliche Heilmethode
Die Homöopathie gehört zu den alternativen Heilverfahren, die anstelle der klassischen Schulmedizin angewandt werden. Zu den alternativen Heilmethoden gehören zum Beispiel auch Akupunktur, die Naturheilkunde oder die traditionelle chinesische Medizin. Als Ausgangsstoffe verwendet die Homöopathie Pflanzen, Tiere und Tierprodukte sowie Mineralien. Also alles natürliche Stoffe, die in der Umgebung vorkommen. Das Prinzip lautet immer, dass dieselbe Substanz, die einen gesunden Menschen krank macht, auch einen kranken Menschen heilen kann. So wie beispielsweise die Chinarinde und viele andere Wirkstoffe auch.
Wie funktioniert Homöopathie?
Das Ziel einer homöopathischen Behandlung ist, den Menschen als Ganzes zu betrachten. Also nicht nur seine Krankheitssymptome, sondern auch seinen Allgemeinzustand, seine Lebensumstände und seinen Charakter. So wird jeder Mensch ganz individuell beurteilt. Deshalb musst du dich nicht wundern, wenn dieselben Beschwerden bei verschiedenen Menschen manchmal mit unterschiedlichen Mitteln behandelt werden. Das hat alles seine Gründe. Durch die homöopathischen Arzneimittel soll ein Reiz entstehen, der die Selbstheilungskräfte im Körper anregt. So soll es dem Körper gelingen, sich selbst zu heilen.
Verdünnen, verdünnen und nochmals verdünnen …
Bestimmt weisst du, dass jedes Medikament nicht nur positive, sondern auch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Natürliche Substanzen sind davon nicht ausgenommen. Die negativen Wirkungen möchte man am liebsten vermeiden. «Also gut», überlegte sich Hahnemann, «ich könnte ja die Wirkstoffe so stark verdünnen, dass die Nebenwirkungen nicht auftreten, die Heilungskräfte jedoch trotzdem aktiviert werden.» So kommt es, dass bei der Herstellung der Globuli (Chügeli), Tabletten, Tropfen und Salben der Wirkstoff durch sehr viele Verdünnungsschritte auf ein Minimum reduziert wird. Homöopathische Zubereitungen enthalten deshalb immer nur kleinste bis winzigste Mengen an Wirkstoff.
Hast du das gewusst?
Wenn du homöopathische Arzneimittel einnimmst, kann es passieren, dass sich deine Symptome erst mal verschlimmern. Nicht schön, aber kein Grund zur Sorge: Diese sogenannte «Erstverschlimmerung» ist nicht ungewöhnlich. Sie zeigt nur, dass die Selbstheilungskräfte deines Körpers auf die Therapie ansprechen. Und bald geht es dir schon wieder besser!