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Babyhaut: So zart und so empfindlich

Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist die Haut besonders empfindlich und zart. Darum erfordert die Körperpflege spezielle Vorsicht und Aufmerksamkeit. Was ist dabei zu beachten?

Unsere Haut besitzt eine Barrierefunktion, die uns vor verschiedenen äusseren Einflüssen wie Hitze, Kälte oder Trockenheit schützt. Sie bewahrt uns auch davor, dass Krankheitserreger, Allergene oder andere Schadstoffe in den Körper eindringen und ihm Schaden zufügen. Ohne schützende Haut würde unser Körper zudem vertrocknen, weil wir zu viel Wasser verlieren würden. Bei Säuglingen und Kleinkindern ist die Barrierefunktion noch nicht voll entwickelt, sodass sie anfälliger auf Umwelteinflüsse sind.

Die sechs goldenen Regeln der Babypflege

Keine Angst: Die Babypflege ist weder kompliziert noch schwierig. Mit folgenden Tipps machen Sie alles richtig:

  1. Baden: Säuglinge sollten nur alle paar Tage gebadet werden, da häufiges Baden die empfindliche Haut austrocknen kann. Verwenden Sie milde Babyseife und körperwarmes Wasser. Die Raumtemperatur sollte möglichst nicht unter 22 Grad Celsius liegen. Ältere Babys dürfen, wenn nötig, auch etwas öfter gebadet werden.
  2. Hautpflege: Die Haut eines Neugeborenen ist besonders empfindlich und anfällig für Trockenheit und Hautreizungen. Um seine Haut zu schonen, sollten Sie milde und hypoallergene Produkte verwenden, die speziell für dieses Alter entwickelt wurden. Kleinkinder haben in der Regel eine robustere Haut und können mit Produkten gewaschen und gepflegt werden, die für ihre Altersgruppe empfohlen werden.
  3. Windelwechsel: Bei Neugeborenen ist es wichtig, die Windel regelmässig zu wechseln, um Hautreizungen und Windelausschlag zu vermeiden. Verwenden Sie eine sanfte Reinigungslotion oder feuchte Tücher, um den Windelbereich gründlich zu reinigen. Bei älteren Babys, die bereits feste Nahrung zu sich nehmen, kann der Stuhlgang geruchsintensiver und fester sein, was oft eine gründlichere Reinigung erfordert.
  4. Nagelpflege: Die Nägel von Babys wachsen schnell und können scharf sein. Verwenden Sie eine spezielle Kinder-Nagelschere oder einen Nagelknipser mit abgerundeten Kanten, um die Nägel sicher zu kürzen. Am einfachsten geht das, während die Kinder schlafen, denn dann zappeln sie nicht.
  5. Haarpflege: Da Säuglinge oft nur wenig oder gar keine Haare besitzen, beschränkt sich die Pflege in der Regel auf eine sanfte Kopfhautmassage. Für ältere Babys mit mehr Haaren können milde Babyshampoos und eine sanfte Kinderbürste zum Einsatz kommen, um das Haar zu reinigen beziehungsweise zu entwirren und die Kopfhaut sanft zu massieren.
  6. Massage: Die sanfte Massage eines Babys kann beruhigend und förderlich für die Bindung zwischen Eltern und Baby sein. Verwenden Sie spezielle Babyöle oder Lotionen, die für das entsprechende Alter geeignet sind. Diese Produkte pflegen die Haut auf sanfte Weise.

Eine Windeldermatitis führt zu einer
starken Beanspruchung und Schädigung
der Haut im Windelbereich.

Herausforderung Windeldermatitis

Windeldermatitis, ebenfalls bekannt als «wunder Po», ist ein häufiges Problem bei Babys und Kleinkindern. Der Kontakt mit Stuhl und Urin kann die sensible Haut leicht irritieren und das nass-feuchte Klima in der Windel verstärkt das Problem zusätzlich. Eine Windeldermatitis führt zu einer starken Beanspruchung und Schädigung der Haut im Windelbereich. Werden die Hautreizungen nicht behandelt, können sie sich darüber hinaus auf Oberschenkel, Bauch und Rücken ausbreiten. Was kann man dagegen tun?

  • Wechseln Sie die Windeln häufig, mindestens nach jedem Stuhlgang.
  • Reinigen Sie den Windelbereich mit klarem, warmem Wasser ohne reizende Zusätze, bei hartnäckigen Verschmutzungen kann etwas Babyöl helfen. Achten Sie darauf, dass alle Rückstände auf der Haut sorgfältig entfernt sind
  • Trocknen Sie den Windelbereich nach der Reinigung gründlich ab. Vermeiden Sie Reiben, sondern tupfen Sie die Haut behutsam trocken.
  • Lassen Sie Ihr Baby immer mal wieder ohne Windeln strampeln.
  • Benutzen Sie spezielle Heilsalben, die die irritierte Haut im Windelbereich beruhigen und regenerieren. Es stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung; lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten.

Was ist Kopfgneis?

Unter Kopfgneis versteht man eine harmlose, krustige Hauterscheinung auf dem Kopf von Babys. Typisches Symptom ist eine mehr oder weniger starke Schuppenbildung auf der Haut, die oft schon im ersten Lebensmonat auftritt und bis zum Ende des ersten Lebensjahrs von selbst verschwindet. Die Schuppen sind weich und fettig und bilden eine gelblich-rötliche Kruste. Juckreiz besteht in der Regel nicht.

Kopfgneis ist für das Baby nicht schädlich und stört es in der Regel nicht. Die Hautschuppen und Krusten lassen sich mit Babyöl und einem weichen Tüchlein entfernen. Keinesfalls sollte man versuchen, die Krusten abzukratzen, denn dies kann zu Verletzungen der Kopfhaut und Entzündungen führen.

«Echter» Milchschorf

Oft wird der Begriff Milchschorf umgangssprachlich mit Kopfgneis gleichgesetzt. Die Symptome sind ähnlich, doch echter Milchschorf tritt meist im Zusammenhang mit einer Neurodermitis beziehungsweise einem atopischen Ekzem nach den ersten drei Lebensmonaten auf. Charakteristisch sind harte, gelbliche, stark juckende Schuppen und Krusten auf geröteter Kopfhaut. Auch Stirn und Wangen können betroffen sein, seltener die Arme und Beine. Im Zweifelsfall sollte eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt um Rat gefragt werden. Sie oder er kann die genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls eine Therapie vorschlagen.