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Bereit fürs Familienglück

Mit dem bewussten Entscheid für ein Baby beginnt eine aufregende Zeit. Doch wie bereitet man sich auf eine Schwangerschaft vor und welche Möglichkeiten gibt es, wenn der Kindersegen auf sich warten lässt?

Gesundheitscheck und Impfungen

Wird die Familienplanung konkret, ist eine vorsorgliche Kontrolle beim Gynäkologen empfohlen. Krankheiten, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder ein Risiko für die Schwangerschaft darstellen, können so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Bringen Sie zu diesem Termin Ihr Impfbüchlein mit! Viele Kinderkrankheiten führen während der Schwangerschaft zu schweren Komplikationen. Fehlende Impfungen sollten deshalb nachgeholt werden, bevor sich der Nachwuchs ankündigt. Sie schieben schon lange einen Zahnarzttermin vor sich her? Dann ist jetzt ein optimaler Zeitpunkt, einen solchen zu vereinbaren. Zahnärztliche Eingriffe sollten in der Schwangerschaft möglichst vermieden werden. Die Hormonumstellung kann Zahnfleischerkrankungen verschlimmern, weshalb Zahnproblematiken am besten noch vor der Empfängnis behandelt werden. 

Wann sind die fruchtbaren Tage?

Damit ein Kind entsteht, muss eine männliche Samenzelle auf eine weibliche Eizelle treffen und diese befruchten. Dabei ist gutes Timing gefragt. Die Eizelle der Frau ist für maximal 24 Stunden nach dem Eisprung (Ovulation) befruchtungsfähig. Spermien überleben im weiblichen Körper zwischen drei bis fünf Tagen. Der ideale Zeitpunkt für eine Befruchtung beginnt somit etwa zwei Tage vor dem Eisprung. Dieser findet ungefähr in der Mitte des Zyklus statt. Eindeutige Symptome für die Feststellung des Eisprungs fehlen zwar, bestimmte Anzeichen können jedoch einen Hinweis geben. So erscheint der Zervixschleim in den Tagen vor dem Eisprung klar und glatt und ähnelt der Konsistenz von rohem Eiweiss. Einige Frauen verspüren um den Zeitpunkt des Eisprungs Schmerzen im Beckenbereich. Nach dem Eisprung steigt zudem die Körpertemperatur leicht an, was für die Berechnung der fruchtbaren Tage mittels Zykluscomputer genutzt werden kann.

Um die fruchtbaren Tage zu
definieren, kann ein
Ovulationstest behilflich sein.

Wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt?

Wer seine fruchtbaren Tage kennt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem Schwangerwerden klappt. Dabei kann ein Ovulationstest behilflich sein. Dieser misst das luteinisierende Hormon (LH) im Urin, dessen Konzentration kurz vor dem Freisetzen einer Eizelle ansteigt und somit den bevorstehenden Eisprung ankündigt. Doch selbst unter besten Voraussetzungen beträgt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, pro Zyklus nur rund 25 Prozent. Es ist deshalb durchaus normal, wenn der Nachwuchs etwas auf sich warten lässt. Bleibt das Familienglück trotz regelmässigem Geschlechtsverkehr nach einem Jahr aus, ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll. Bei Frauen über 35 Jahren wird diese schon nach sechs Monaten empfohlen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Unfruchtbarkeit

Der Grund für eine Unfruchtbarkeit ist unterschiedlich. Wird sie durch eine Störung des Hormonhaushalts der Frau verursacht, kann die Eizellreifung mit einer Hormonbehandlung unterstützt und der Eisprung medikamentös ausgelöst werden. Liegt das Problem darin, dass die Spermien nicht oder in ungenügender Anzahl bis zur Eizelle vordringen können, kann eine intrauterine Insemination hilfreich sein. Dabei werden Spermien des Partners über einen dünnen Schlauch direkt in die Gebärmutter geleitet. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die In-vitro-Fertilisation (IVF). Dazu werden der Frau reife Eizellen entnommen und diese mit den Samenzellen des Mannes im Labor zusammengebracht. Anschliessend wird der entstandene Embryo in die Gebärmutter übertragen. Eine Sonderform der IVF ist die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Im Gegensatz zur herkömmlichen IVF, bei der rund 100 000 Samenzellen mit der Eizelle im Reagenzglas zusammengebracht werden, wird bei der ICSI ein einzelnes Spermium direkt in die entnommene Eizelle injiziert. 

Folsäure vor der Schwangerschaft

Eine abwechslungsreiche Ernährung stattet den mütter­lichen Körper mit vielen wichtigen Nährstoffen für die Schwangerschaft aus. Von besonderer Bedeutung ist dabei Folsäure aus der Familie der B-Vitamine. Folsäure findet sich vor allem in grünem Blattgemüse, Hefe- und Vollkornprodukten. Eine ausreichende Versorgung reduziert das Risiko für Fehlbildungen wie ein offener Rücken (Spina bifida) oder ein offener Hirnschädel. Da sich diese bereits zwischen dem 18. und 26. Tag der Schwangerschaft entwickeln können, wird eine Folsäure-Prophylaxe schon zwölf Wochen vor der Empfängnis empfohlen. Insbesondere nach Absetzen der Verhütungspille sollte darauf geachtet werden, da diese die Aufnahme von Folsäure mindern kann. Für eine Folsäure-Prophylaxe werden zusätzlich zu einer gesunden, folsäurereichen Ernährung täglich mindestens 400 Mikrogramm Folsäure in Tablettenform eingenommen.