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Erkältungen: Wenn Schwangere und Säuglinge betroffen sind

Erkältungen gehören zum Winter einfach dazu und machen vor niemandem Halt. Bei der Bekämpfung der Symptome dürfen aber viele Arzneimittel nicht einfach wahllos verabreicht werden.

Eine verstopfte Nase? Kein Problem: Da helfen doch die schnell wirkenden Nasentropfen vom letzten Jahr. Und ein zünftiger Husten? Auch da findet sich bestimmt noch was Passendes in der Hausapotheke. Doch ganz so einfach ist es nicht immer. Wussten Sie, dass bestimmte Personengruppen nur auf für sie bestimmte Medikamente zurückgreifen dürfen und dass man immer genau hinschauen muss, was für wen geeignet ist? Das gilt insbesondere für Säuglinge und Kinder, denn sie sind keine kleinen Erwachsenen und brauchen meist eine für sie angepasste Dosierung oder gar ganz andere Wirkstoffe. Auch Schwangere und Stillende sollten vorsichtig sein, denn über den Blutkreislauf oder die Milch können Ungeborene oder der Säuglinge Substanzen abbekommen, die für sie schädlich sein können.

Säuglinge und Kleinkinder

Während Babys nach der Geburt noch durch mütterliche Immunglobuline vor Erkältungskrankheiten geschützt werden, lässt dieser Schutz nach etwa sechs Monaten nach – und die erste Erkältung lässt nicht lange auf sich warten. Da Säuglinge hauptsächlich durch die Nase atmen, erhöht dabei insbesondere eine verstopfte Nase den Leidensdruck der kleinen Patienten. Eine harmlose Erkältung kann sich bei Kleinkindern schneller zu einer ernsthaften Erkrankung entwickeln als bei Erwachsenen. Aus diesem Grund ist vor allem bei Kindern unter zwei Jahren bei Erkältungen ein Besuch beim Kinderarzt resp. bei der Kinderärztin empfohlen.

Salzwassersprays und -tropfen mit erhöhter Salzkonzentration helfen, die Schnupfennase zu befreien. Bei hartnäckigeren Fällen kommen abschwellende Präparate mit Wirkstoffen wie Oxymetazolin oder Xylometazolin in altersgerechter Dosierung kurzfristig zum Einsatz. Da ätherische Öle wie Pfefferminze, Menthol oder Kampfer bei Babys und Kleinkindern starke Atembeschwerden auslösen können, dürfen diese bei den Kleinen nicht angewendet werden.

Schwangere und Stillende

Während der Schwangerschaft ist das Immunsystem etwas schwächer als sonst – und schnell hat einen eine Erkältung erwischt. Salzwassersprays oder Dampfinhalation mit heissem Salzwasser helfen, eine verstopfte Nase wieder zu befreien. Auch die kurzfristige Anwendung eines abschwellenden Nasensprays ist während der Schwangerschaft oder Stillzeit meist vertretbar. Gegen ein kratziges Gefühl im Hals und einen unangenehmen Hustenreiz helfen Lutschtabletten und Bonbons, welche den Speichelfluss anregen und somit die Schleimhäute befeuchten und beruhigen. Zudem vermögen Teezubereitungen, Erkältungsbeschwerden zu lindern.

Nicht alle Pflanzenstoffe sind allerdings in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit geeignet. Als unbedenklich gelten zum Beispiel Hagebutten-, Lindenblüten- und Holunderblütentee. Gegen Kopf- und Gliederschmerzen und bei Fieber können bestimmte schmerz- und fiebersenkende Medikamente wie beispielsweise Paracetamol eingenommen werden. Lassen Sie sich vor der Einnahme von einer Fachperson beraten. Generell gilt: Bei starken Erkältungssymptomen und hohem Fieber sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.