Rauf auf den Sattel!
Velofahren ist eine ideale Sportart. Sie macht Spass, kann von fast allen betrieben werden und ist zudem gesund und gelenkschonend. Der Herbst beschert uns oft schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen. Also nichts wie los!
Beim Velofahren lasten bis zu achtzig Prozent des Gewichts auf dem Sattel. Dies macht es zu einer Sportart, die das Herz-Kreislauf-System und eine ganze Reihe von Muskelgruppen trainiert, ohne dabei die Gelenke zu stark zu strapazieren. Dabei lässt sich Velofahren ausgezeichnet in den Alltag integrieren: auf dem Weg zur Arbeit, um Einkäufe zu erledigen oder auch einfach bei einem schönen Ausflug. Zusammen mit Gleichgesinnten machen solche Touren gleich doppelt Spass.
Optimales Ausdauertraining
Wer öfter mal mit dem Velo unterwegs ist, trainiert sein Herz-Kreislauf-System auf schonende Weise. Ein leistungsfähiges Herz schützt vor Herzerkrankungen wie zum Beispiel der koronaren Herzkrankheit, bei der es durch Ablagerungen zu Verengungen der Herzkranzgefässe kommen kann. Das Training stärkt zudem die Lunge, regt die Atmung an und wappnet das Immunsystem gegen Infektionskrankheiten. Auch die Beinmuskulatur profitiert: Beim Treten von oben nach unten werden die Streckmuskeln trainiert, während in der sogenannten «Zugphase» die Beugemuskulatur gestärkt wird. Die Rumpf-, Nacken- und Schultermuskeln werden ebenfalls aufgebaut, was zu einer Entlastung der Wirbelsäule führt und besonders auch Menschen mit Rückenproblemen zugutekommt.
Bevor es losgeht
Da Velofahren auch für Sportmuffel und Gelegenheitsfahrer und -fahrerinnen ein guter Einstieg in ein regelmässige(re)s Training sein kann, ist es speziell für diese Personengruppen wichtig, sich gut vorzubereiten. So können unangenehme Überraschungen minimiert und Trainingserfolge optimiert werden. Als erste Regel gilt: Wer länger keinen Sport getrieben hat, sollte sich vor der ersten grösseren Tour vom Arzt oder von der Ärztin auf seinen Gesundheitszustand durchchecken lassen. Wichtig ist auch ein langsamer, sich stetig steigernder Leistungsaufbau. Denn wer völlig untrainiert kilometerlange und gebirgige Strecken zurücklegt, überfordert sich selbst und muss sich nicht wundern, wenn anschliessend alle Muskeln rebellieren.
Velofahren trainiert das Herz-Kreislauf-System und viele Muskelgruppen,
ohne dabei die Gelenke zu stark zu strapazieren.
Welcher Fahrradtyp ist geeignet?
Grundsätzlich sind alle Fahrradtypen für Trainingseinheiten auf dem Velo geeignet. Doch sollte man sich überlegen, was die eigenen Vorlieben sind: Mit dem leichten und handlichen Rennvelo möglichst schnell und weit auf geteerten (Neben-)Strassen vorankommen oder lieber mit einem robusteren Rad gemütlich abseits des Autoverkehrs über Naturwege oder geschotterte Pisten fahren und dabei die Landschaft geniessen? Vielleicht soll das Rad vor allem für den Weg zur Arbeit eingesetzt werden? Oder gar zum sportlichen Mountainbiken? Die Möglichkeiten sind gross und im Fachhandel kann man sich guten Rat einholen.
Egal, für was man sich am Ende entscheidet, das Velo sollte der Körpergrösse angepasst sein und sicherheitstechnisch einwandfrei funktionieren.
E-Bikes boomen
Wenn von E-Bikes gesprochen wird, sind genau genommen fast immer die sogenannten «Pedelecs» gemeint, jene Velos also, die das Treten durch einen Elektromotor unterstützen. Richtige «E-Bikes» hingegen haben einen nur sehr geringen Marktanteil und kommen völlig ohne Muskelkraft aus – der Elektromotor nimmt die ganze Arbeit ab. Hier geht es aber um Sport und deshalb um diejenigen E-Bikes, die lediglich das eigene Treten unterstützen:
Die Vorteile dieser Velos für den Fahrer oder die Fahrerin liegen auf der Hand. Dadurch, dass das Strampeln weniger Anstrengung erfordert, sind sie auch für weniger sportliche Personen geeignet. Der Trainingseffekt bleibt dennoch vorhanden. Die Gelenke werden durch den geringeren Kraftaufwand noch weniger belastet als bei herkömmlichen Velos. Ersetzen sie das Auto, bieten sie eine viel umweltschonendere Fortbewegungsart, die zudem auch den Transport von Kindern oder schwerer Fracht per Anhänger erleichtert. Die Nachteile sind hingegen der höhere Preis, das grössere Gewicht und die manchmal auch etwas aufwendige Pflege des Akkus.
Die richtige Ausrüstung
Egal, auf welchem Fahrrad man unterwegs ist – ein absolutes Muss ist immer ein passender Velohelm, der den Kopf im Falle eines Sturzes schützt. Je nach Ambition, Einsatzbereich, persönlichen Gegebenheiten oder finanziellen Möglichkeiten können auch zum Beispiel eine gepolsterte Radlerhose, ein Funktionsshirt, spezielle Schutzkleidung, Gelenkschoner sowie Radlerhandschuhe oder -brillen gute Dienste erweisen. Für mehr Sicherheit im Strassenverkehr, vor allem auch in der Dämmerung oder Dunkelheit, eignen sich leuchtfarbene Sicherheitswesten oder reflektierende Bänder.
Die kleine Apotheke für Velotouren
- Schnell sind kleine Verletzungen beim Velofahren passiert. Nehmen Sie Desinfektionsmittel, Pflaster und Verbandmaterial mit, um sofort handeln zu können.
- Gegen Schmerzen als Folge von Prellungen oder Zerrungen helfen Schmerzpflaster oder -gele.
- Eine kleine Schere und eine gute Pinzette leisten gute Dienste und sollten immer zur Hand sein.
- Insekten sind fast überall unterwegs. Gegen allfällige Stiche helfen Antihistaminika in Form von Gelen und Roll-ons oder auch als Tabletten.
- Auf längeren Touren sollte ein geeignetes Sonnenschutzmittel mit genügendem UV-Schutz nicht fehlen. Es sollte das erste Mal schon zu Hause aufgetragen werden.