Heiserkeit: nicht immer harmlos
Heiserkeit geht häufig mit einer Erkältung einher oder tritt bei lautem Schreien ein. Doch nicht immer ist das Symptom harmlos. Was kann man dagegen tun?
Eine raue, heiser klingende Stimme gilt gemeinhin als besonders maskulin, interessant oder gar erotisch – so etwa in der Rockmusik. Rockstars helfen zuweilen auch bewusst mit exzessivem Rauchen nach. Doch bei den meisten Menschen handelt es sich um ein unerwünschtes Phänomen.
Heiserkeit kann viele Ursachen haben. Meist sind diese harmlos, in selteneren Fällen können aber auch ernst zu nehmende Krankheiten dahinterstecken. Einer der häufigsten Gründe für eine raue, belegte und leisere Stimme ist eine Entzündung. Erkältungsviren oder Bakterien können sich im Bereich des Kehlkopfes ansiedeln, worauf die Stimmbänder nicht mehr frei schwingen können. Bei einer Erkältung geht Heiserkeit häufig mit Hustenreiz einher. Bessert sich der Gesundheitszustand, klingt auch die Heiserkeit in der Regel innerhalb weniger Tage wieder von selbst ab. Unterstützen kann man die Heilung mit befeuchtenden Hustenpastillen, durch Inhalieren von Dampf mit ätherischen Ölen sowie genügendes Trinken, am besten warmen Kräutertee. Eine lindernde und stimmbandpflegende Wirkung haben vor allem Pflanzen mit Schleimstoffen wie etwa Eibisch, Malve und Spitzwegerich. Auch warme Honigmilch oder Fenchelmilch mit Honig sind bewährte Mittel. Zudem sollte man allzu trockene Luft meiden.
Am Rockkonzert mitgesungen
Gelegentlich führt auch eine Überbeanspruchung der Stimmbänder zu Heiserkeit. Typischerweise tritt das Symptom deshalb bei Lehrpersonen auf, die eine wilde Schulklasse zu bändigen haben, bei Personen, die viel reden wie etwa Callcenter-Mitarbeitenden, bei Jugendlichen, die bei einem Popkonzert lauthals mitgesungen haben oder Kindern, die sich in einer lauten Schar behaupten müssen. Im Extremfall fällt die Stimme gänzlich aus oder es ist nur noch ein Flüstern möglich.
Der Grund für die Heiserkeit bei übermässiger Belastung ist meist ein Anschwellen der Schleimhäute. Manchmal finden sich auch Knötchen oder Polypen auf den Stimmbändern. Dabei handelt es sich um gutartige Veränderungen der Schleimhäute, die sich meist von selbst wieder zurückbilden. Empfohlen sind eine Schonung der Stimme sowie das Anfeuchten der Stimmbänder mittels Getränken und wohltuenden Pastillen. Personen, die viel und laut sprechen oder singen und regelmässig unter Heiserkeit leiden, können in einer Stimmtherapie eine schonendere Technik einüben.
Wenn es gar nicht heilen will
Vorsicht geboten ist, wenn die Heiserkeit unvermindert länger als zwei Wochen andauert – vor allem auch, wenn keine offensichtliche Ursache vorliegt. Das Symptom könnte beispielsweise ein Hinweis auf eine chronische obstruktive Bronchitis (COPD), eine Schilddrüsenentzündung oder -unterfunktion und im schlimmsten Fall sogar Kehlkopfkrebs sein. Auch Reflux (saures Aufstossen) kann zu Heiserkeit führen. Bei länger andauernden Beschwerden ist deshalb ein Gang in die Arztpraxis angezeigt.
Einer der häufigsten Gründe
für eine raue, belegte Stimme
ist eine Entzündung.