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Herz in Gefahr?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in der Schweiz. Etwa ein Drittel geht auf dieses Konto – dies entspricht über 20 000 Todesfällen jedes Jahr.

Der Begriff «Herz-Kreislauf-Erkrankungen» umfasst im weitesten Sinne alle Erkrankungen, die sich auf das Herz und den Blutkreislauf beziehen. Im engeren Sinne sind damit vor allem die koronare Herzkrankheit (KHK), der Herzinfarkt sowie Schlaganfall gemeint.

Hintergrundwissen

Alle drei Erkrankungen hängen mit einer Durchblutungsstörung beziehungsweise Arterienverkalkung zusammen.

Bei der koronaren Herzkrankheit verstopfen die Herzkranzgefässe zunehmend, weshalb das Herz immer schlechter durchblutet wird. Betroffene kommen bei körperlicher Anstrengung schnell ausser Puste und können ein Druckgefühl im Brustkorb spüren.

Beim Herzinfarkt wiederum verschliesst sich ein wichtiges, grosses Herzkranzgefäss plötzlich komplett, wodurch das Herz nicht mehr richtig mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein ist ein solches Anzeichen.

Ähnlich wie beim Herzinfarkt löst eine abrupte Durchblutungsstörung im Gehirn einen Schlaganfall aus. Lähmungen, starke Kopfschmerzen und verwaschenes Sprechen sind Hinweise. In beiden Fällen heisst es: direkt in den Notfall!

Nicht alle Faktoren, die das
Risiko von Herz-Kreislauf-
Erkrankungen begünstigen,
lassen sich beeinflussen.

Faktencheck

Lernen Sie mehr über Ihr eigenes Risiko und wie es sich senken lässt. Die schlechte Nachricht zuerst: Ein paar Faktoren lassen sich leider nicht beeinflussen. So ist es ganz natürlich, dass das Risiko mit zunehmendem Alter steigt – es ist wie bei einem alternden Haus, dessen Leitungsrohre mit der Zeit rostig werden. Ob Sie ein Mann oder eine Frau sind, lässt sich ebenfalls nicht ändern. Die weiblichen Hormone haben nämlich bis zu den Wechseljahren einen gewissen schützenden Effekt. Zudem lassen sich «schlechte» Gene nicht unter den Teppich kehren. Falls nahe Verwandte bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung in ihrer Vorgeschichte haben, besteht eine Möglichkeit, dass Sie selbst anfällig sind.

Wie man das Risiko von Herzkrankheiten senkt

Ran an die Ursachen

Hier kommt die gute Nachricht: Verschiedene Risikofaktoren lassen sich positiv beeinflussen.

So ist erwiesen, dass Rauchen die Durchblutung negativ beeinflusst. Neben den klassischen Nikotinersatzprodukten kann ein Spray mit spagyrischen Pflanzenessenzen den Griff zur Zigarette ersetzen – probieren Sie es aus!

Zu hoher Blutdruck ist auch hinterhältig, denn dies verursacht lange keine Beschwerden. Vielleicht hat Ihre Tante ein Gerät, mit dem Sie zwischendurch den Blutdruck messen können. Der italienische Arzt Scipione Riva-Rocci legte übrigens den Grundstein für das moderne Verfahren der Blutdruckmessung im Jahr 1896 – ein Fahrradschlauch inspirierte ihn bei der Entwicklung der Manschette.

Blutwerte unter der Lupe

Eine weitere Ursache können zu hohe Cholesterinwerte sein. Unser Körper braucht zwar Cholesterin für die Bildung von Hormonen und Zellmembranen, doch vor allem das schlechte LDL-Cholesterin begünstigt die Bildung von Ablagerungen in den Gefässen.

Ebenso kann ständig hoher Blutzucker die Adern schädigen und ihre Verkalkung fördern. Insbesondere der Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ 2) soll hier erwähnt werden, der sich mit zunehmenden Jahren lange unentdeckt entwickeln kann. Sie können von Zeit zu Zeit eine vorsorgliche Blutuntersuchung beim Arzt oder in der Apotheke machen lassen, um hohe Cholesterin- und Blutzuckerwerte zu enttarnen.

Gesunde Lebensweise für das Herz

Raus aus dem Trott

Essen spielt generell eine wichtige Rolle – schliesslich ist der Mensch, was er isst. Vor allem Menschen mit Übergewicht neigen nämlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eine herzgesunde Ernährungsumstellung kann die Pfunde purzeln lassen und sich positiv auf Cholesterin und Blutzucker auswirken – eine mediterrane Kost steht im Fokus. Es gibt gute Kochbücher zu diesem Thema, sogar von der Schweizerischen Herzstiftung.

Bewegung für Herzgesundheit

Bewegungsmuffel aufgepasst: Auch Sport hilft, um fit zu bleiben und das Körpergewicht unter Kontrolle zu halten. Schon ein täglicher Spaziergang kann Wunder bewirken.